Einweihung des Mittelstufengebäudes
2021
Nach 8-jähriger Neu- und Umbauzeit blickt die Evangelische Schule Schloss Gaienhofen stolz und erleichtert auf den Abschluss der Renovation des letzten und größten Gebäudetraktes, der Heimat für die Mittelstufenschüler. Damit ist das über Jahre gewachsene Ziel einer Campusstruktur vollständig umgesetzt, wonach einzelne Gebäude den entsprechenden Klassenstufen vorbehalten sind. Die für Samstag, 24.10., geplante offizielle Einweihungsfeier musste coronabedingt kurzfristig abgesagt werden. Unter den geladenen Gästen waren Mitglieder der Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden, Vertreter des Kirchenbezirks, der katholischen Diözese Freiburg, der politischen Gemeinde sowie Vertreter der Eltern, Kollegen und Schüler.
Die Schule ist nicht nach Schularten, sondern in Stufen organisiert. So haben die Unterstufenschüler der Klassen 5 und 6 bereits vor zwei Jahren ihr eigenes Gebäude bezogen, seit September füllen Schüler der Stufen 7/8 und 9/10 das frisch renovierte Hauptgebäude mit Leben. Das historische Schloss hingegen ist den Kursstufenschülern vorbehalten. Trotzdem verstehen wir uns als EINE Schule“, fasst Schulleiter Dieter Toder die Bauphase zusammen, die er von Anfang an begleitet hat.
Die Anordnung der Unterrichtsräume erscheint zunächst ungewohnt: vier Klassenzimmer bilden ein Cluster, einen abgeschlossenen Bereich, wobei der vierte Raum ein offenes Foyer darstellt. Dieser ist als Multifunktionsraum eingerichtet und dient als Differenzierungsbereich für die Schüler der drei Klassenzimmer. Alle Räume sind durch Sichtfester miteinander verbunden, was ein neues Verständnis von Unterricht umsetzbar macht: Schüler lernen und arbeiten nach einer Instruktionsphase weitgehend selbständig alleine oder in Kleingruppen. Der Lehrer widmet sich dabei Einzelnen, die Hilfe benötigen oder eine weitergehende Frage haben; er berät und lenkt individuell und hat durch die Sichtverbindung nach draußen Kontakt zu den selbständig Arbeitenden. Kurz: Er fordert und fördert, so wie es selbsterklärtes Ziel der Schule und damit in der Präambel des Leitbildes festgeschrieben ist.
Die Gestaltung der Räume folgt damit der reformpädagogischen Tradition und dem Selbstverständnis der Schule, die auch die Räume der Oberstufe als Lernlandschaften gestaltet hat. Damit werden Formen individualisierten Lernens und Arbeitens nicht nur möglich, sondern fordern die Schüler auch dazu auf, ihr Lernen selbst die Hand zu nehmen. „Durch die moderne technische Ausstattung der Unterrichtsräume ist die Arbeit mit iPads schon eine Selbstverständlichkeit und die Digitalisierung aus Gaienhofen nicht mehr wegzudenken. Alle Schüler ab Klasse 6 arbeiten mit ihrem eigenen iPad und profitieren von der zusätzlichen methodischen Vielfalt, die diese Geräte mit sich bringen. Erst damit ist individualisiertes Lernen so richtig möglich geworden – und da war es folgerichtig, die Räume diesen Anforderungen anzupassen.“, erklärt Dieter Toder den Zusammenhang zwischen Baumaßnahmen und pädagogischem Konzept.