120 Jahre Bildung am Bodensee
Eröffnung des Campuspfades Schloss Gaienhofen
Zum Anlass des 120-jährigen Jubiläums des Schulstandortes Schloss Gaienhofen wurde in einer Feierstunde der „Campuspfad“ eröffnet. An neun aussagekräftigen Stellen des historischen Schulgeländes finden Besucher Tafeln, auf denen die Etappen der bewegten Schulgeschichte multimedial zu entdecken sind. Die Schule würdigt damit den Weg der Schule vom Landerziehungsheim für Mädchen über die Internatsschule bis zum modernen Bildungsstandort am Bodensee.
„Interessierten Besuchern die Schule am See im Vorbeigehen näherzubringen, allen Schülern das Bewusstsein über diesen besonderen Ort zu vermitteln – das war das erklärte Ziel einer Idee, die vor zehn Jahren geboren wurde“, erläuterte Dieter Toder, ehemaliger Schulleiter von Schloss Gaienhofen in seinem Gastvortrag, den er vor der Festgemeinde hielt. „In einer Zeit, in der Umbrüche und Innovationen ständige Richtungswechsel zu verlangen scheinen, ist es umso wichtiger zu wissen, in welchen Traditionen man aufwächst, welchen Rahmen Bewährtes geben kann. Und zu wissen, wo man herkommt, ist ein Sinn stiftendes, aber auch ein identitätsstiftendes Moment.“
Dieser Gedanke war auch in einem Bild von Antonio Zecca umgesetzt, das zu diesem Ereignis entstand und zugleich Leitbild für die Andacht war, die Schulpfarrer Arnold Glitsch-Hünnefeld mit der Schulgemeinde feierte: ein Wanderer auf dem Weg, vorbei an Stelen, auf dem Weg zum Campusgelände hin: „Der Campuspfad hier als Weg hin zur Schule, in der realen Wirklichkeit ein Weg über das Schulgelände und seiner Idee nach symbolhaft der Weg der Schule“ – dies greift den Gedanken der Richtungswechsel und des Wissens um die Herkunft aus der Rede von D. Toder auf.
Die Ideen in Wort und Bild fanden dann ihre Vollendung im historischen Schlosshof, dem „Ur-Ort“ der Schule und in unmittelbarer Nähe zum Gedenkstein der Stifterin Bertha von Petersenn. Schulleiter Nils Franke und Bürgermeister Jürgen Maas enthüllten stellvertretend für den Campuspfad die erste Stele, die dann auch Startpunkt für einen ersten Rundgang war. Schüler führten die Gäste in kleinen Gruppen an den Standorten der Geschichtstafeln entlang, bevor zu einem Empfang geladen war.
Besonders hervorzuheben sind die QR-Codes auf den Tafeln, die einerseits zu einem Audioguide führen, der die Inhalte der Stelentafeln in den vier verschiedenen Sprachen präsentiert. Zum anderen verbergen sich dahinter weiterführende Informationen, die auf einer eigens zu diesem Event entstandenen Website zu finden sind. Die Besucher können damit noch tiefer in Alltag und Archiv einer traditionsreichen Schule eintauchen.