Suche Frieden und jage ihm nach! (Psalm 34,15) 

Wir wünschen einen guten Start ins neue Jahr! 

Heidi Reubelt: „Noah“ (2014) Mischtechnik auf Leinwand

Die Jahreslosung stellt das Jahr 2019 unter die Überschrift „Frieden“. Frieden wird auch in diesem neuen Jahr eine – vielleicht die – große Herausforderung für die Menschheit sein. Zugleich ist Frieden gefragt für die Gesellschaft bei uns im Land und für unser direktes Umfeld vor Ort. 

Der Psalmvers fordert dazu auf, gleich in zweifacher Weise aktiv zu werden: Den „Frieden suchen“ – aufmerksam dafür sein, welche Wege und Verhaltensweisen zum Frieden führen, dem Frieden dienen oder ihn bewahren. Und „ihm nachjagen“ – das, was man als dem Frieden dienlich erkannt hat, dann auch in die Tat umsetzen. Dass diese Anforderung nicht leicht ist, lässt der Psalm in seiner Gesamtheit durchblicken. Aber auch, dass Gott die Seinen damit nicht allein lässt. 

Es gilt, den Frieden zu schützen und zu bewahren und ihm zugleich Freiheit zum Atmen zu lassen, damit er nicht zu Friedhofsruhe erstarrt. Im Bild ist das in den zwei Tauben ausgedrückt. Die Künstlerin Heidi Reubelt schreibt dazu: „Beide Aspekte, loslassen und festhalten, sind wichtig für die ‚Praxis‘ des friedlichen Miteinanders.“ Und weiter: „Frieden ist so schnell ‚flüchtig‘, schwer festzuhalten.“ Und auch sie erinnert an den Bezug zu Gott, daran, dass die Taube Zeichen des Sohnes Gottes (über die Taufe) und des Heiligen Geistes ist. 

Das Johannesevangelium erzählt, dass Jesus den Seinen vor seinem Tod den Heiligen Geist als Tröster verheißt – und im selben Atemzug auch den Frieden: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Joh 14,27) Möge sein Geist uns in diesem neuen Jahr mit offenen Augen und der nötigen Kreativität ausrüsten, Wege zum Frieden zu finden, und mit dem Willen und der Kraft, diese zu gehen. 

Arnold Glitsch-Hünnefeld, Schulpfarrer