Schloss Gaienhofen – Sozialwissenschaftliches Gymnasium
Schüler mit einem Mittleren Bildungsabschluss und Schüler der 9. und 10. Klasse des Gymnasiums können ihre schulische Laufbahn bei uns mit dem Schwerpunktfach Pädagogik und Psychologie fortsetzen. Schülern der 9. Klasse des Allgemeinbildenden Gymnasiums steht dieser Weg ebenfalls offen. Absolventen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums erhalten das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife, mit der ein Studium in allen Fächern möglich ist. Durch die fachliche Ausrichtung sind Schüler in besonderer Weise auf die Berufswelt vorbereitet.
Schüler, die ihre Mittlere Reife ablegen und noch keine Ausbildung anfangen möchten, können den Sozialwissenschaftlichen Gymnasialzweig besuchen und damit Schwerpunkte in Pädagogik und Psychologie setzen.
Der Bildungsweg beginnt in der Eingangsklasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums, die sowohl von Absolventen der Mittleren Reife, von Absolventen anderer Real -und Gemeinschaftsschulen in der Region sowie von Gymnasiasten besucht wird. Gymnasiasten, die nach Klasse 9 oder 10 eine neue Herausforderung suchen, können direkt auf das SG wechseln.
Berufspraktikum
Schüler der Eingangsklasse sind verpflichtet ein zweiwöchiges Berufspraktikum in einem Unternehmen oder einer Institution ihrer Wahl zu absolvieren. Das Praktikum kann im In- oder im Ausland stattfinden.
Durch das Praktikum möchten wir unseren Schülern neben einer fundierten theoretischen Ausbildung auch frühzeitig einen Einblick in die Praxis eines Wirtschaftsunternehmens ermöglichen.
Für die meisten Schüler stellt das Berufspraktikum in der Eingangsklasse die erste „richtige“ Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt und einem Bewerbungsverfahren dar. Die Schule wirkt im Bewerbungsprozess unterstützend und stellt den Schülern eine Liste von Kontaktdaten von Unternehmen zur Verfügung, die interessante Praktikumsstellen anbieten. Schüler aus Gaienhofen sind dort gerne gesehen!
Während des Praktikums können die Schüler die im Unterricht vermittelten theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzen und gegebenenfalls vertiefen. Sie lernen außerdem die Struktur und die Abläufe eines auf dem freien Markt agierenden Unternehmens kennen, erhalten Einblick in das Personalwesen, in Entscheidungsfindungsprozesse, Marketing und nicht selten die globale Vernetzung eines Unternehmens. In dieser Zeit entstehen Berufsperspektiven und Kontakte, die richtungsweisend für die spätere Orientierung sein können.
Schwerpunktfächer
Psychologie und sozialwissenschaftliche Methodik sind dabei heutzutage mehr denn je von Bedeutung. Dies spielt nicht nur in sozialen Berufen eine Rolle, sondern auch dann, wenn es um Organisation, Führung, Weiterbildung oder Personalauswahl in öffentlichen Organisationen und Unternehmen geht. Ebenso erfordert das Studium vieler Wissenschaften – wie beispielsweise Politik- und Wirtschaftswissenschaften, Soziologie oder Pädagogik – mittlerweile ein fundiertes Wissen über sozialwissenschaftliche Methodik, wie sie in der Psychologie schon seit Jahrzehnten zur Anwendung kommt.
Das Sozialwissenschaftliche Gymnasium bietet im Kern das sechsstündig unterrichtete Profilfach Pädagogik und Psychologie sowie darüber hinaus Wirtschaftslehre und das Wahlpflichtfach Sozialmanagement. In diesen Fächern greift das SG gezielt aktuelle und relevante Fragestellungen auf, um junge Menschen zu fördern, die einmal Verantwortung in sozialen Berufen, bei der Arbeit mit Menschen, in Unternehmen und Organisationen oder bei wissenschaftlichen Tätigkeiten übernehmen wollen. Dabei beschäftigen sich die Schüler nicht nur mit den Grundlagen von Psychologie, Pädagogik und Soziologie, sondern auch mit der Entwicklung von Intelligenz und Persönlichkeit sowie wissenschaftlicher Methodik.
Individuelles Lernen coachen
Da Jugendliche bei uns zunehmend selbstständig und eigenverantwortlich lernen, finden Coaching-Gespräche (Individuelles Lernen Coachen, kurz: ILC) zwischen den Lernenden und Lehrenden statt, um die Heranwachsenden in ihrer Entwicklung zu begleiten. Dabei werden sie als Persönlichkeiten mit ihren Stärken und Schwächen wahrgenommen.
Individuelles Lernen bedeutet für uns, Schüler nicht nicht nur in schwierigen Lebensphasen zu unterstützen, sondern sie zu stärken, Herausforderungen annehmen zu können. (Anm. zur Gestaltung: hervorheben)
Alle Heranwachsenden lernen ILC einmal in ihrer Schullaufbahn kennen, nämlich in der 7. Jahrgangsstufe (wenn die Pubertät einsetzt) und in der Eingangsklasse der Beruflichen Gymnasien (wenn gerade ein Schulartwechsel stattfand). Gerade in diesen Umbruchphasen sollen die Einzelgespräche allen Jugendlichen dabei helfen, Zusammenhänge zwischen Lernverhalten und Erfolg zu erkennen und bei Problemen kurzfristige Interventionsmöglichkeiten bieten.
Schüler der anderen Klassenstufen nehmen freiwillig oder auf Anraten am Lerncoaching teil. Sie können selbst über den Umfang der Gespräche bestimmen und auch bei der Auswahl des Lerncoaches mitentscheiden. Beim Reflektieren der Gründe für erlebte Erfolge beziehungsweise Misserfolge können die Heranwachsenden zu wichtigen Erkenntnissen für ihre weitere Entwicklung gelangen. Diese werden in Form von mittelfristig zu erreichenden Zielen schriftlich festgehalten, aktiv angegangen und beim nächsten Coachinggespräch nachbesprochen.
Und nicht zuletzt: Die positiven und wertschätzenden Bestärkungen durch den Lerncoach sowie die großen Zeiträume für den persönlichen Austausch ermöglichen die nachhaltige Vertiefung einer vertrauensvollen Schüler-Lehrer-Beziehung.
Interview mit Schülern des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums
„Schaut euch an verschiedenen Schulen um und achtet auf die Atmosphäre, die könnt ihr an Schülern festmachen, die lächeln.“ (Jan-Geza Witzel)
Dass eine schulische Karriere entscheidend von einer angenehmen Lernumgebung abhängt, zeigt ein Interview aus dem Magazin TV3 aus dem Jahr 2018. Roswitha und Patric Bosch (TV3 Medienverlag) waren im Gespräch mit drei Schülern sowie dem Schulleiter Dieter Toder.