… sicherlich nicht die letzte Indienerfahrung

Die Indien-Fahrer berichten

Am 8. Februar 2023 begann unsere langersehnte Indienreise. Wir – das waren fünf Elftklässler, neunzehn Siebtklässler und drei Lehrer – hatten die Möglichkeit zwei Wochen lang eine uns völlig unbekannte, neue Kultur kennenzulernen.

Wir waren zu Gast im Mayo College in Ajmer, welches im Bundesstaat Rajasthan liegt. Unterteilt ist dies in ein Jungen- und Mädcheninternat mit ungefähr
1500 Schülern. Voller Vorfreude auf die kommende Woche wurden wir dort mit großer Gastfreundschaft begrüßt und unseren Austauschpartnern vorgestellt.

Anfangs waren für viele von uns sowohl das scharfe Essen als auch die ungewohnte Hitze eine zu meisternde Umstellung. Die Schule ist bekannt für ihre breiten künstlerischen, sportlichen und naturwissenschaftlichen Angebote, wodurch wir an vielen Workshops teilgenommen und fast jeden Morgen Sport gemacht haben. Das Angebot reichte von Reiten, Yoga, Schießen, über Klettern und Golf spielen – allerdings war das mit sehr frühem Aufstehen verbunden.

In diesen ersten neun Tagen im Internat bekamen wir äußerst tiefgründige Einblicke in das dortige Leben unserer Austauschschüler. An einem dieser Tage durften wir am Unterricht teilnehmen, welcher in gewissen Bereichen unterschiedlicher gestaltet wurde als in Deutschland. Außerdem hatten wir die Möglichkeit in engen Kontakt mit den indischen Schülern zu kommen, was uns viele schöne Gespräche ermöglichte und daraus sofort neue Freundschaften entstanden.

Besonders intensiv wurde der kulturelle Austausch am „Cultural Evening“ gefördert. Hierfür hatten wir bereits in Deutschland ein Programm vorbereitet, sodass wir unsere Kultur in Form von Präsentationen, Kunststücken und zusammengeschnittenem Videomaterial zum Ausdruck brachten. Neben dem Programm auf dem Mayo College hatten wir die Möglichkeit über den Tellerrand hinauszuschauen und das Leben außerhalb des Internats kennenzulernen.

Hierfür besuchten wir an einem Tag einen traditionellen Markt in Pushkar, verbunden mit einem Kamelritt in eine nahegelegene Wüstengegend. Insgesamt
hatten wir eine tolle erste Woche, welche mit zahlreichen neuen Erfahrungen gefüllt war. Mit vielen Geschenken im Gepäck begaben wir uns am 18. Februar auf den zweiten Teil unserer Reise.

In dieser Zeit bekamen wir sehr tiefe Einblicke in das Land an sich und konnten uns somit gut unser eigenes Bild von Indien machen. Die langen Busreisen verbrachten einige damit die Landschaft Indiens und die vielen Menschenmassen auf sich wirken zu lassen. Zu sehen bekamen wir zum einen viel Armut und sehr niedrige Lebensstandards, zum anderen erkannten wir zahlreiche Unterschiede zur deutschen Kultur. Neben reich bevölkerten Dörfern und Städten, bekamen wir viele Tiere wie die heiligen Kühe oder Schafe zu Gesicht, welche sich scheinbar nichts aus dem wilden Verkehrssystem machten.

In der folgenden Woche bauten wir eine immer enger werdende Verbindung zu Indien und dessen zahlreichen Facetten auf. Angefangen mit Jaipur, der Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan, welche bekannt für ihre vielen bunten Basare und einem reich geschmückten Stadtpalast ist, besuchten wir den Ranthambore Nationalpark, wo wir neben verschiedenen Wildtieren sogar Tiger sahen. Weitere Etappen unserer Reise war die Stadt Agra, welche im benachbarten Bundesstaat Uttar Pradesh liegt. Hier besichtigten wir das berühmte Taj Mahal, das für viele von uns ein besonderes Highlight war.

Besonders in Erinnerung blieb uns das Elefantendorf in Jaipur, wo viele von uns ihren ersten Kontakt mit einem Elefanten bekamen. Zusammen durften wir hier auf diesen reiten, sie füttern und streicheln. Am 23. Februar war das offizielle Ende unserer Indienreise und wir begaben uns von Delhi, der Hauptstadt Indiens, zurück nach Deutschland. Immer noch ist Indien ein großes Thema bei uns und wir freuen uns sehr auf unsere Austauschschüler im Mai.

Wir sind alle sehr dankbar für diese einmalige und tolle Erfahrung und haben viele neue Eindrücke mitgenommen. Das war sicherlich für viele von uns
nicht die letzte Indienerfahrung.

Amelie Ivenz, Js 1