Leitbild
Präambel
„Im Mittelpunkt unseres Handelns steht der einzelne Schüler. Ihn zu fördern und zu fordern ist unsere Hauptaufgabe.“
Spiritualität
Kirche
Die Melanchthonkirche wird in vielfältiger Weise genutzt. Ihrem Wesen nach und vor allem anderen ist sie ein Gottesdienstraum. Die wöchentlichen Andachten am Mittwochmorgen und die Schulgottesdienste werden hier gefeiert. Auch die Kirchengemeinde auf der Höri nutzt die Kirche für Gottesdienste – vor allem dann, wenn der Platz im Gemeindehaus oder der Petruskirche für den entsprechenden Anlass nicht ausreicht. So wird z.B. ein Teil unserer Schüler in der Melanchthonkirche konfirmiert.
Andacht
Spiritualität, gelebter Glaube, ist selbstverständlicher Bestandteil des schulischen Lebens in Gaienhofen. Jeden Mittwoch Morgen versammeln sich die Schüler ab Klasse 9 mit ihren Lehrern in der Melanchthonkirche, erleben Gemeinschaft als Schulgemeinde, kommen zur Ruhe und nehmen wertvolle Impulse mit in den Alltag. Biblische Texte, Bilder, weltlich und geistlich Herausragendes, Lieder, Gedenken an historisch bedeutsame Ereignisse und ethische Fragestellungen geben Orientierung, Kraft und Halt im bisweilen hektischen Alltag.
Morgenkreis
Die Jüngsten der Schulgemeinschaft (Schüler der Klassen 5 – 8) treffen sich mit Klassenpaten und Klassenlehrern im Morgenkreis. Sie erfahren in der Klasse und in dem Klassenzimmer als dem vertrauten Ort Gemeinschaft und Zusammenhalt unmittelbar und lernen sich selbst und anderen zu begegnen – selbstbewusst und mit Respekt. Sie entwickeln das Bewusstsein, Teil einer von Gott gewollten Schöpfung zu sein und Verantwortung dafür zu tragen.
Gottesdienste
Mit Schulgottesdiensten zu den hohen kirchlichen Festtagen und zu besonderen Momenten im Schuljahr leben und erleben Schüler den Rhythmus des Kirchenjahres und wachsen in diesem festen Ablauf in den kirchlichen Festkreis hinein. Zugleich ist es uns wichtig, dass die Mitglieder unserer Schulgemeinde jeweils in das neue Schuljahr und am Ende des Schuljahres in die großen Ferien unter dem Segen Gottes gehen.
Nächstenliebe
Helfen macht glücklich
Bild: Jakob Studnar / Kindernothilfe
Seit über 30 Jahren kooperieren wir mit der Kindernothilfe in Duisburg. Das große Engagement geht von Schülern aller Schulformen aus. Besonders unsere 5. und 6. Klassen beschäftigen sich mit den Kinderpatenschaften.
Unsere Patenschaft für Ekran in Äthiopien konnte erfolgreich beendet werden, da in den vergangenen Jahren weitreichende Verbesserungen für sie und ihre Familie erreicht werden konnten.
Seit 2017 haben wir ein „neues“ Patenkind in Äthiopien: Darmi Gelgelo ist 2004 geboren. Ihre Familie ist sehr arm und durch das Gehalt des Vaters, der als Tagelöhner arbeitet, können sie ihre Tochter nicht unterstützen. Darmi besucht das Dollo Negelle Hostel/Schülerwohnheim in Negelle in der Borena Zone (600 km südlich von Addis Abeba). Die Kinder gehen dort zur Schule und werden mit drei Mahlzeiten am Tag versorgt, auch die medizinische Versorgung ist gewährleistet.
Auch die Patenschaft mit Clifford Benoit auf Haiti wurde erfolgreich abgeschlossen. Er konnte 2012 sogar von einer Abiturientin des Wirtschaftsgymnasiums besucht werden. Clifford ist 2006 geboren und lebt mit drei Geschwistern im Armenviertel Delmas, das 2010 stark von dem Erdbeben betroffen war. Am Collège Véréna geht er zur Schule und erhält an Schultagen eine warme Mahlzeit und Gesundheitsversorgung.
Seit Sommer 2022 unterstützen wir Wedley auf Haiti, der wir mit unserer Unterstützung ein lebenswertes Leben und eine sichere Zukunft ermöglichen wollen.
Im Religionsunterricht werden die „Patenkinder“ thematisiert – Jesu Handeln motiviert, sich für andere einzusetzen. Im Verständnis der „einen Welt“ als Gottes Schöpfung helfen wir Menschen auf der Südhalbkugel. „Helfen macht glücklich“ – ein wenig abzugeben, den Blick zu weiten und auch etwas dafür zu tun, das schenkt allen Freude.
Klassenlehrer, Kunst-und Werklehrer basteln mit Schülern und Eltern der 5. und 6. Klassen verschiedene Produkte für die Adventsaktion. Die Vorbereitung und der Verkauf der Produkte auf dem Weihnachtsmarkt (Klasse 5) und am Elternsprechtag (Klasse 6) führen zu einem gegenseitigen Kennenlernenvon Schülern, Eltern und Lehrern.
„Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“
Christliche Identität
Die christliche Identität unserer Schule schlägt sich in verschiedenen Bereichen nieder. Im Zentrum steht das biblisch-christliche Bild vom Menschen, das sowohl den Umgang der Mitglieder der Schulgemeinde miteinander als auch das Bildungsideal der Schule prägen soll. Wir nehmen einander wahr als Gottes Ebenbilder und seine geliebten Kinder. Für den Umgang miteinander sind vor allem zwei Grundsätze handlungsleitend: Das Doppelgebot der Liebe „Liebe Gott und deinen Mitmenschen wie dich selbst“ sowie die „Goldene Regel“ aus der Bergpredigt Jesu: „Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch“. Die Patenschaften für bedürftige Kinder über die Kindernothilfe weiten dabei den Blick über die Schulgrenzen hinaus. Sie tragen dazu bei, die Schüler dafür zu sensibilisieren, dass sie etwas zu einer gerechteren Welt in der Liebe Gottes beizutragen haben. In der Oberstufe dient das nur in Gaienhofen angebotene Fach „Wirtschaft und Verantwortung“ dazu, den Horizont der Schüler zu weiten und ihren Blick für ein Wirtschaften in christlicher Perspektive zu schärfen.
Vernetzung
Als Schule in der Trägerschaft der Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden ist unsere Schule ein Teil der kirchlichen Landschaft in der badischen Landeskirche. Sie steht dabei in guter Verbindung mit dem evangelischen Kirchenbezirk Konstanz und der evangelischen Kirchengemeinde auf der Höri.
Neben der Tatsache, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Schülerinnen und Schüler aus dem Gebiet des Kirchenbezirks in Schloss Gaienhofen zur Schule geht, drückt sich die Verbundenheit zum Kirchenbezirk unter anderem darin aus, dass der Schulleiter berufenes Mitglied der Bezirkssynode ist. Darüber hinaus werden die Räumlichkeiten der Schule von Zeit zu Zeit auch für Veranstaltungen des Kirchenbezirks genutzt. Aktuell ist die Verbindung zusätzlich dadurch intensiviert, dass der Schulpfarrer von Schloss Gaienhofen stellvertretender Vorsitzender der Bezirkssynode ist.
Mit der Kirchengemeinde arbeitet die Schule bei verschiedenen Gelegenheiten verlässlich zusammen. So zum Beispiel beim Familiengottesdienst zu Heiligabend, bei dem die Minikantorei ein Weihnachtsmusical aufführt und bei dem der Gemeindepfarrer und der Schulpfarrer sich die Verkündigung teilen. Andere Gelegenheiten der Zusammenarbeit sind unter anderem das jährlicher Tauffest auf dem Wassersportgelände mit Taufen im Bodensee oder die Konfirmation. Zu großen Gottesdiensten (und während der Pandemiezeit auch zu den wöchentlichen Sonntagsgottesdiensten) nutzt die Kirchengemeinde die Melanchthonkirche. Organisatorisch ist die enge Beziehung zwischen der Schule und der Kirchengemeinde auf der Höri dadurch gesichert, dass der Schulpfarrer berufenes Mitglied des Kirchengemeinderats ist und es einen regelmäßigen runden Tisch zwischen der Schule und der Kirchengemeinde gibt, in dem Anliegen besprochen werden, die beide Seiten betreffen.