Der Bau der Melanchthonkirche
1967
Die evangelische Melanchthon-Kirche in Gaienhofen wurde im Jahre 1967 vom Architekten Hermann Blomeier (* 19. Mai 1907 in Gelsenkirchen, † 1982 in Konstanz) im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Baden für die Schüler der damaligen Evangelischen Internatsschule in Gaienhofen und für die Glieder der Diasporagemeinde auf der Höri erbaut. Blomeier leistete innerhalb eines breiten Spektrums an Bauaufgaben wegweisende Beiträge zur frühen Nachkriegsarchitektur und fühlte sich der in Weimar entstandenen Bauhausarchitektur verpflichtet. Er weitete seinen Wirkungskreis allmählich aus und darf als einer der bedeutendsten Architekten der Nachkriegsmoderne im deutschen Südwesten bezeichnet werden.
Das zeltartige Dach – Ein echter Hingucker
Um die Gemeinde sind schützende, freistehende Wände aus Backstein gestellt. Darüber ist das Dach zeltartig aufgefaltet. Das Tageslicht fällt durch die Giebelverglasungen weich in den oktogonalen Raum. Das bleiverglaste Fenster über dem Altar stellt die Heilige Dreieinigkeit, entworfen von Anton Wendling, ergänzt von Rainer Flock, dar. Das Kreuz schmiedete Ueli Schneider aus Niederlenz. Die Paramente für Altar und Kanzel gestaltete Inge Vahle aus Darmstadt. Die Bleiverglasung des Vorraums, nach einem Entwurf von Anton Wendling, symbolisiert die Vollendung der Gemeinde im himmlischen Jerusalem (Offenb. Kap. 21, V. 2). Beide Bleiverglasungen besorgte die Werkstätte Hein Derrix aus Kevelaer.