Weihnachten heißt Freude

Begeisterndes Weihnachtsmusical in der Melanchthonkirche

„Feier mit, sei dabei, heute darfst du glücklich sein, …“ so wurden die Gottesdienstbesucher von den ca. 70 Unterstufenschülern (überwiegend Fünftklässler) der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen im Familiengottesdienst an Heiligabend in der Melanchthonkirche zum Weihnachtsfest eingeladen.

Das Weihnachtsmusical „Stern über Bethlehem“ beginnt an mehreren Orten mit dem großen Warten auf „Gottes Rettungsplan“: Zwei Gelehrte suchen am Himmel mit einem großen Fernrohr nach dem neuen Stern, der laut ihren Berechnungen schon bald erscheinen wird, während zwei Juden vor der Synagoge langsam daran zweifeln, dass der seit langem versprochene Messias wirklich kommt. Andernorts treffen sich Josef (Emil Stoffel) und seine Verlobte Maria (Lisa Bohner), um ihre Hochzeit zu planen.

Der Chor mischt sich immer wieder an wichtigen Stellen ein, erstmals um Maria und Josef zu verkünden, dass sie „von Gott auserwählt“ seien. So verkündet der Engel Gabriel (Theresa Stoll) Maria die Frohe Botschaft: „Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, den man Gottes Sohn nennen wird!“ Der Chor weiß genau: „Dieses Kind wird die Welt verändern, weil es uns Hoffnung bringt!“

Als Josef das alles von Maria erfährt, gefällt ihm das gar nicht, denn was werden die Leute in Nazareth dazu sagen? Er überlegt, die Verlobung zu lösen, bis ein Engel ihn überzeugt, dass er Maria heiraten und das Kind Jesus nennen soll.

Der Aufruf zur Volkszählung stößt bei der schwangeren Maria nicht auf Begeisterung: „Bethlehem? Das ist ja total weit weg.“ Und dennoch: mit schwerem Gepäck und Esel ziehen die beiden nun durch die übervolle Melanchthonkirche, während der Chor singt: „…doch alles ist vermietet, die Wehen setzen ein. Kann dieses ganze Chaos denn Gottes Wille sein?“ Und endlich hat das Warten mit der Geburt Jesu im Stall ein Ende, hell strahlt der Stern über Bethlehem. Er steht als Zeichen für die Liebe Gottes, auch für die Hirten, die für all diejenigen stehen, die von anderen belächelt und verachtet werden, weil sie „dumm“ oder „nicht fein genug“ sind.

Musikalisch mitreißend, anspruchsvoll und mit viel Liebe gestalteten die engagierten Sänger, Darsteller und Musiker unter Leitung von Schulkantor Siegfried Schmidgall dieses Jahr zum vierundzwanzigsten Mal ein fröhliches Weihnachtsmusical. Er wurde dabei von Sabrina Merk, Ilse Lang und den Frauen des ökumenischen Frauenfrühstücks unterstützt, für Ton und Licht war Julian Laibach von der Event-AG der Schule verantwortlich. Begleitet von dem eingespielten Instrumentalistenensemble (Katrin Honz – Saxophon, Selina Weiermann – Klarinette, Martina Welte -Trompete, Julia Voigt – Keyboard, Elias Fröhlich – Schlagzeug) wurden die Chorstücke, Soli und Sprechtexte lebendig, mit viel Ausdruck und klarer Stimme von den Kindern beeindruckend und souverän gesungen und gesprochen. Chor, Solisten und Darsteller machten die Weihnachtsgeschichte für Kinder und Erwachsene anschaulich erlebbar und nahmen die begeisterten Gottesdienstbesucher mit in die Heilige Nacht. Die Kern-Aussage des Musicals für alle Menschen vertiefte Pfarrer Roland Klaus in seiner anschließenden Ansprache: „Weihnachten ist mehr als ein nur ein Fest, weil uns Gott im ganzen Jahr niemals alleine lässt!“

Fotos und Text: Dorothea Fischer