Von Agenten, Delfinen, Schlangen und Erdbeben

Save Nature 4 Future – Ein Filmprojekt am MPI-Möggingen

„Wir schreiben das Jahr 2042. Naturkatastrophen und Bedrohungen für die Umwelt gefährden zunehmend die Menschen und unsere Natur. Schon in der Antike erkannten Wissenschaftler, dass Tiere uns als Frühwarnsysteme für Erdbeben und andere Naturkatastrophen dienen könnten. Doch auch vom Menschen verursachte Gefahren für unsere Umwelt und die Natur werden von vielen betroffenen Tierarten früher erkannt als von den Menschen.

Um eine frühzeitige Warnung und erfolgreiche Strategien zur Vermeidung von Gefahren zu ermöglichen, wurde eine internationale Organisation gegründet, die sich der Aufgabe verschrieben hat die Kommunikation zwischen Tieren und Menschen zu ermöglichen – „Save Nature 4 Future“. Die tierischen und menschlichen Agenten von SN4F arbeiten eng zusammen, um unsere Natur zu schützen und Menschen wie Tiere zu retten.“

So oder so ähnlich sehen die Visionen der internationalen Forscher aus, die am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell-Möggingen arbeiten.

Eine Gruppe von Siebt- und Achtklässlern unserer Schule war von Babette Eid, der Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit am MIP eingeladen, zu diesen Visionen einen Film zu drehen. Zu Beginn des Projekts entwickelten die sechs Schülerinnen und ein Schüler ihre eigenen Visionen und setzten sich mit den bereits bestehenden technischen Möglichkeiten am MPI auseinander. Zum Beispiel können mit GPS-Sendern ausgestattete Tiere schon heute über die Animal-Tracker-App durch ihre Wanderbewegungen Informationen an die Menschen geben.

Mit Hilfe des Biologen Manuel Nagel schrieben die Schüler anschließend ein Drehbuch. In den Sze-nen nehmen die menschlichen Agenten von SN4F Kontakt zu den tierischen „Mitarbeitern“ auf und können durch Übersetzungssysteme mit ihnen kommunizieren. So werden mit tierischer Hilfe die Überfischung der Meere und Gefahren für Meeressäuger aufgedeckt. Zum anderen kann durch Warnung der „Schlangenagentin“ Suri ein Erdbeben frühzeitig vorhergesagt werden.

An zwei Samstagen wurden die Szenen in den Räumen in Möggingen gedreht. Im Folgenden gibt der Bericht von Vanessa wieder, wie ein solcher Drehtag ablief:

„Unser zweiter Drehtag begann um 10:00 Uhr morgens. Das Drehteam war schon vollzählig da und einige von uns Schauspielern auch. Erstmal durften wir uns umziehen und die Mädchen schminkten sich. Danach machten wir Aufwärmübungen. Nun begannen wir die erste Szene zu drehen. Und zwar sehr oft! Nicht nur wegen ein paar Pannen im Text, sondern auch wegen des Lichts, wegen Dreheinstellungen, Tonaufnahmen usw.

Alles musste stimmen. Nach unserer Pause drehten wir noch einmal unsere Diskussionsszene, diesmal musste jeder seinen Text allein und einzeln vor der Kamera sagen. Das dauerte wieder sehr lang, doch schon bald gab es Pizza für alle. Nach unserer Mittagspause film-ten wir die nächsten Teile des Films. Es war anstrengend, aber wird hatten trotzdem Spaß! (Vor allem mit dem lustigen Tontechniker.) Besonders spaßig war es, wenn manche sich verhaspelten.

Um 15:30 Uhr hatten einige der Schauspieler schon Feierabend. Nur vier mussten bleiben, um zusätzliche Tonaufnahmen und Synchronsprecher für die Tieragenten aufzunehmen. Die französische Austauschschülerin, die uns den ganzen Tag über bei unserem Projekt begleitete, durfte am Ende noch den Delfin synchronisieren. (Vielleicht hört ja jemand den französischen Akzent?!) Am Schluss filmten wir noch die Schlange, doch irgendwie wollte sie nicht richtig. Wir durften sie alle einmal anfassen. Um 17 Uhr waren wir alle erschöpft und fuhren im strömenden Regen glücklich nach Hause!“

Insgesamt arbeiteten wir an etwa sieben Nachmittagen und drei Samstagen. Nun muss das Filmmaterial noch von Anna Fischer, der Kamerafrau, geschnitten werden. Voraussichtlich im September wird unser kleiner Film im MPI zu sehen sein.

Das Projekt war sehr vielseitig und spannend. Wir haben eine Menge über aktuelle Forschung und die Entstehung eines Films gelernt. Und viel Spaß hatten wir auf jeden Fall.

Bericht Vanessa Lutsch und Cornelia Kessler