Sing Noël

Rückblick auf das Weihnachtskonzert

„Sing Noël – Singt von Weihnachten“ lautete das Motto der diesjährigen Weihnachtskonzerte der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen, bei dem die Schulkantorei und das Schulorchester sowie die Minikantorei und das Vororchester die Weihnachtsbotschaft in einem facettenreichen musikalischen Programm darbot. 250 junge Musiker gaben eine Antwort auf die bange Frage, die so manchen Konzertbesucher begleitet haben mag: Kann die Weihnachtsbotschaft dieses Jahr überhaupt die Herzen der Menschen erreichen? Ist sie zeitgemäß angesichts der Flüchtlingsströme, die uns seit Monaten erreichen, angesichts der Anschläge überall auf der Welt? Kann man ernsthaft vom „Frieden auf der Erde“ singen? Ja, die Weihnachtsbotschaft erreichte die Besucher der bis auf den letzten Platz besetzten Melanchthonkirche am Wochenende des dritten Advent. „Wir spüren mehr und mehr, wie sehr unser Leben verletzlich ist, wie sehr wir eines Trösters bedürfen, der alles menschliche Leben und alle Schuld auf sich geladen hat. Der als Gottes Sohn selbst Mensch geworden ist und dem nichts Menschliches mehr fremd ist. Dessen Trost brauchen wir, und an dessen Geburt denken wir an Weihnachten.“ – so eröffnete Schulleiter Dieter Toder das Konzert, bei dem rund 250 Mitwirkende voller Überzeugung und Freude in den Zuhörern die Geburt Jesu auf vielerlei Art lebendig werden ließ: in Gospels (My Soul Does Magnify the Lord, Randi Philips), Medleys, Popsongs, klassischen Weihnachtsliedern in neuen Arrangements, bei dem Solisten und die beiden Kantoreien unter der Leitung des Schulkantors Siegfried Schmidgall mal besinnlich (Es werde Licht , Udo Jürgens), mal jubelnd (Hört der Engel helle Lieder / Gloria in excelsis Deo) in verschiedenen Stilrichtungen (Sing Noel with African Noel, Michael O’Brien + Eddie Carswell) und Sprachen (Feliz navidad, José Feliciano), die Ankunft des Erlösers in der Welt verkündeten.

Auch das Orchester und das Vororchester unter der Leitung von Simone Renz stimmten in diese musikalische Freude ein und ließen Weihnachtsmusik erklingen, die amerikanische und europäische Klassiker in neue Harmonien kleideten oder den Zuhörer in teils nachdenkliche, teils festliche Welten entführten. Bei der Winterrose (Arr. Kurt Gäble) wurden die Zuhörer eingeladen, die Konsumorientierung mit „Kitsch“ und „Glitzer“ als Werteverlust zu entlarven und die Weihnachtsbotschaft neu zu entdecken – die nachdenklich stimmenden Zwischentexte wirkten auf die jeweils folgenden Weihnachtsweisen, die mit einem spürbar veränderten Bewusstsein gespielt und gehört wurden.

„Jetzt kann Weihnachten kommen – das war eine Einstimmung auf Weihnachten, die zu Herzen ging!“, hörte man nach dem Konzert an verschiedenen Stellen. Und für die vielen musizierenden Schüler gibt es kaum ein schöneres Kompliment als in den Zuhörern genau das bewirkt zu haben, was den Sinn des Weihnachtsfestes ausmacht: Herzen zu öffnen für die Ankunft unseres Erlösers.

Herzlichen Dank an die rund 250 Mitwirkenden in Minikantorei und Kantorei, in Vororchester und Orchester, in der Event-AG und hinter den Notenpulten der Instrumentalisten! Es war ein stimmungsvolles Konzert, das uns auf die Weihnachtszeit so richtig eingestimmt hat!