Silicon Valley meets Business&Society
Vortrag von Jürgen Rottler im Fach BAS (business&society)
Hewlett-Packard und Oracle gehören zu den bekanntesten amerikanischen Unternehmen der Computer- und Softwarebranche und der gebürtige Rottweiler Jürgen Rottler, seit einiger Zeit aus den USA nach Horn übergesiedelt, kennt sie aus seiner langjährigen Tätigkeit als Informatiker und Manager. Mittlerweile als freiberuflicher Berater tätig und in verschiedenen sozialen Projekten engagiert, stellte er seine Erfahrungen letzte Woche zu wiederholten Mal unseren Schülern der Stufen 10 und 11 im Fach Business&Society im Unterricht vor.
„Customer Service“ und „Competition“ waren zuletzt seine Schwerpunkte. Dabei schilderte er eindrucksvoll, wie sich in den letzten Jahrzehnten die Service-Abteilungen vieler Unternehmen
von Verlustbringern zu regelrechten Cash Cows entwickelten. Nicht zuletzt deshalb, weil Analysen ergeben hatten, dass der Enthusiasmus der Kundenbetreuer (und damit die Kundenzufriedenheit) massiv zugenommen hatten, nachdem man ihnen solides Training und eine hohe persönliche Wertschätzung seitens des Managements entgegengebracht hatte. „Customer experience drives purchasing power“, so Jürgen Rottler.
Im Kontext des Themas „Wettbewerb“ waren die zentralen Ansätze des Schulfaches Business&Society angesprochen: ist im Kampf der Unternehmen um Marktanteile alles fair, was legal ist? Hier stehen die Wachstumserwartungen häufig im Widerspruch zur Gesetzgebung, die der technischen Entwicklung häufig hinterher hinkt. Dabei gibt es, so Jürgen Rottler, eindeutige Grenzen: Preisabsprachen, zum Beispiel, sind illegal und behindern das Recht des Konsumenten auf eine echte Auswahl an konkurrierenden Produkten.
Jürgen Rottler erwies sich als waschechter Marktwirtschaftler, dessen Credo („Im Wettbewerb geht es am Ende darum, dass der stärkere Marktteilnehmer Recht hat und überlebt“) deutlich von seinen Erfahrungen in den USA geprägt ist. Gleichzeitig sieht man dort, anders als in Europa, das Scheitern von Unternehmen und Unternehmern als vielversprechenden Ausgangspunkt für neuen Erfolg mit neuen Geschäftsideen („Failure leads to success“). Nur scheinbar paradox ist es, dass gerade große und erfolgreiche Unternehmen oft sehr intensiv mit ihren Konkurrenten zusammenarbeiten („Coo-petition“), um Kostenvorteile wahrzunehmen und sich am Ende als der Gewinner am Markt zu behaupten.
Jürgen Rottler verabschiedete sich mit einem „take away“ für die Schüler, das seine Ausführungen zusammenfasste (und in der darauf folgenden Unterrichtsstunde zu Nachfragen führte): „Wettbewerb ist natürlich, treibt Entwicklung und Innovation voran, führt zu besseren Dienstleistungen und niedrigeren Preisen“.
Klaus Dinkelaker