Freude über eine gelungene Kunstausstellung

„Architekturmodule“ in der Sparkasse Radolfzell

Was in zahlreichen Landeskirchen in ganz Deutschland mittlerweile traurige (?) Wirklichkeit ist, fassen Künstler wie Antonio Zecca und die Schüler der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen als Herausforderung auf. Kirchengebäude werden vielerorts nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion als Gotteshaus finanziert. Sie sind heute Cafés, Discos, Wohnungen. Es erfordert eben Kreativität, um die ehemals sakralen Bauten in ihrer Würde zu erhalten und dies mit einer neuen Funktion bspw. des Wohnbaus in Verbindung zu setzen.

Wie unterschiedlich das aussehen kann, zeigen die Schüler der Jahrgangsstufe 1 des Allgemein bildenden Gymnasiums. Die Schüler des Wirtschaftsgymnasiums hatten den Auftrag erhalten die Bruder-Klaus-Feldkapelle in Wachendorf (Eifel) nach eigenen Vorstellungen umzugestalten. Das  architektonische Konzept ihres Schöpfers, des Schweizer Architekten Peter Zumthor, galt es dabei zu erhalten.

Die Vernissage fand am Donnerstag, 29. Juni um 18.30 Uhr in der Sparkasse Radolfzell statt. Frau U. Dany, Leiterin der Realschule Schloss Gaienhofen, sprach in ihrer Eröffnungsrede vom Kunstkonzept der Schule, das sich in den einfachen Worten „In jedem Schüler steckt ein Künstler“ niederschlägt. Es wird  in der Schule auch dahingehend gelebt wird, als der Individualisierung in diesem Fach von Natur aus ein besonderer Stellenwert beigemessen wird.

Gwendolyn Seidel, die stellvertretend für die künstlerisch engagierten Schüler sprach, thematisierte den Schöpfungsprozess eines jeden, rein aus Papier hergestellten Gebäudes: „Es hat sich als besonders schwierig herausgestellt, dieses Gefühl des Andächtigen in die Bauwerke einzubringen und trotzdem noch ein Zuhause zu erschaffen. Aber dadurch, dass wir uns selber in unsere Gebäude hineindenken und uns überlegen mussten, welche Gestaltung uns anspricht, haben wir uns von unserer Intuition leiten lassen.

Im Endeffekt haben wir Schüler diese Atmosphäre und somit einen bewohnbaren spirituellen Raum erschaffen.“ Die Ausstellung fand bei den interessierten Besuchern großen Anklang und ist bereits Tradition: „Mir ist es wichtig, dass wir Kunst nicht nur im Klassenzimmer betreiben, sondern damit eine Botschaft in die Welt tragen,“ sagt Antonio Zecca und gibt damit dem künstlerischen Schaffen der Schüler ein Ziel und zugleich einen Sinn.

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