Ein Neubau für die Jüngsten

Begeisterung traf auf Skepsis, als im September 2018 die Jüngsten das zweite der (fast) vollständig neu errichteten Gebäude des Campus Schloss Gaienhofen bezogen. Die Klassenräume gestalten sich als zu drei Seiten offen, die durch Fensterscheiben miteinander verbunden sind und Blicke hinaus – aber auch hinein! – erlauben.

Die Schüler der fünften und sechsten Klassen haben sich hier ihre Heimat eingerichtet: Realschüler und Gymnasiasten eines Jahrganges teilen sich ein Stockwerk und sind somit Mitschüler der EINEN Schule.

Raumkonzept und Individualisiertes Lernen

Alle Gebäude des Campus‘ realisieren ein durch Dr. Otto Seydel begleitetes Raumkonzept, das den Unterrichtenden breit gefächerte Gestaltungsmöglichkeiten individualisierten Lernens eröffnet. Die Konzeption des Unterstufenbaus setzt dabei auf Lerncluster: drei bis vier Klassenräume sind durch eine gemeinsame Differenzierungsfläche miteinander verbunden, die von allen Schülern der Stufe gemeinsam genutzt werden kann.

Durch die technisch hochmoderne Ausstattung aller Räume können für diese Art des Lernens auch digitale Geräte zum Einsatz kommen: seit 2012 werden iPads im Unterricht ab Klasse 6 eingesetzt, die die Kinder zum selbständigen Arbeiten befähigen. Der Lehrer kann dann seine Zeit einzelnen Schülern widmen und individuell auf dessen Bedürfnisse eingehen, während andere Schüler in der Freiheit des entdeckenden Lernens aufgehen. Wichtiger Bestandteil dieses Konzepts ist auch das Heranführen der jungen Menschen an einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet, seinen Chancen und seinen Risiken.

Tagesinternat
Ebenfalls im Unterstufengebäude beheimatet ist das Tagesinternat, in dem das Herzstück der ehemaligen Internatsschule weiterlebt. Schüler erleben hier Schule nicht nur als Ort des Lernens, sondern als Lebensraum. Sie arbeiten gemeinschaftlich, verbringen Freizeit miteinander und knüpfen so Kontakte über Klassen und Schulstufen hinweg, die oft ein Leben lang Bestand haben. Neben der Hausaufgabenbetreuung in der Hand von Lehrern, FSJ-lern und Schülerhilfen finden sich Schüler in vielfältigen Arbeitsgemeinschaften zusammen, in denen individuelle Begabungen und soziale Kompetenzen gefördert werden.

Morgenkreis
Soziales Lernen ist auch ein Baustein des Morgenkreises, ebenfalls ein Proprium der Unterstufe. Ursprünglich nach dem Vorbild des Marchthaler Plans entstanden und durch Elemente des Lions Quest Programms ergänzt, hat sich das Konzept des Morgenkreises zusammen mit der Klassenlehrerstunde stetig weiterentwickelt. Es bietet den Klassen, ihren Klassenpaten und Klassenlehrern einmal pro Woche Gelegenheit, Themen wie Gemeinschaft, Freundschaft, Selbstvertrauen und -reflexion, Konfliktbewältigung, den Umgang mit Mitmenschen sowie den eigenen Gefühlen Raum zu geben. Zum anderen durchleben die Schüler das Kirchenjahr in Gottesdiensten, durch Rituale, Text und Musik und wachsen so in christliche Werte hinein.