Expedition zum Nordkap
Lars Lemcke nimmt am Forschungsprogramm von Master Mint teil
Lars Lemcke, Schüler der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen, hat sich weit über die Schulgrenzen hinaus gewagt: Anfang Juni nahm er an einer 10-tägigen Expedition zum Nordkap teil. „Ich habe das Programm von Master Mint gelesen und wusste sofort: Das ist genau meins!“ Unter dem Dach des IJM in Heidelberg (Institut für Jugendmanagement) hat Master Mint ein interdisziplinäres Bildungskonzept zur Förderung junger Menschen mit Interesse an den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik entwickelt, welches Schüler zusätzlich zum Regelunterricht absolvieren. Das Angebot ist breit gefächert: Förderprogramme, Workshops, Exkursionen, Bildungsreisen, Expeditionen bieten Kindern und Jugendlichen einen vertieften Einblick in bestimmte Forschungsbereiche.
Lars Lemcke reiste mit einer Gruppe von zehn Jugendlichen von Heidelberg über Kopenhagen, Rovanemi ans Nordkap und über Helsinki und Trelleborg zurück nach Heidelberg. Ziel der Expedition war es Mensch, Kultur, Sprache, Flora und Fauna, Klima, Infrastruktur und Wirtschaft zu erforschen. „Jede Gruppe hatte fünf Schwerpunktthemen, beispielsweise das Verhältnis der Bevölkerung zu den Elchen oder die Wasserqualität der Seen in Skandinavien“, erklärt Lars Lemcke das Arbeitsprogramm. Dazu wurden Umfragen durchgeführt, Zählungen und Bestandsaufnahmen gemacht und Wasser- und Bodenproben analysiert. „Neben den wissenschaftlichen Untersuchungen haben wir 6.430 km zurückgelegt, viele Städte und Landschaften kennen gelernt – und natürlich sind wir auch in einem Elchpark gewesen, denn leider ist uns kein Elch in freier Wildbahn begegnet – dafür unzählige Rentiere, die so zahm und häufig sind wie Tauben oder Spatzen bei uns“, erzählt Lars begeistert.
Das beste Ereignis war für Lars der 3-stündige Aufenthalt am Nordkap. Nach einem Panoramafilm und einem Besuch im Nordkapmuseum ist die Gruppe zum Nordkap gewandert.
„Der nördlichste Punkt Europas besteht aus einem großen Stahlglobus an einer Klippe, die 200 Meter über dem Atlantik liegt. Es war eiskalt und sehr stürmisch – und eigentlich haben wir uns mehr drunter vorgestellt. Aber trotzdem war es ein tolles Gefühl, an diesem Ort gewesen zu sein!“,
berichtet Lars Lemcke.
Eine der erstaunlichsten Untersuchungen der Expedition war für Lars Lemcke die Erforschung der Wasserzusammensetzung in einem Fjord. Während die Ergebnisse sich bei allen Werten im Normalbereich bewegten, schwankte der Phosphatwert zwischen 0,1 und 2,0 im selben Fjord – die Forschungsgruppe war sehr verwundert und führte den hohen Wert von 2,0 (normal wäre 0,1) auf den extrem hohen Algenbestand an dieser Messstelle zurück.
Das Ergebnis der Reise ist eine rund 100-seitige Dokumentation, die von der Organisation zur Verfügung gestellt werden, sodass diese beispielsweise im Geografie-Unterricht verwendet werden kann. Lars hat bereits bei der Kulturnacht der Evangelischen Schule und im Unterricht von seiner Expedition berichtet. Er fasst seine Erfahrungen folgendermaßen zusammen: „Wir haben 12 Tage im Team gearbeitet und gelebt und waren verpflichtet, jeden Abend die Ergebnisse des Tages zu dokumentieren. Da kam ein richtiges Wir-Gefühl auf, da wirklich alle Teilnehmer hochmotiviert bei der Sache waren. Man muss dann erst mal wieder in den Schulalltag zurückfinden.“ (Lars Lemcke)