„Ein wahrhaft himmlischer Campus“

Schloss Gaienhofen feiert Einweihung der Neubauten und des renovierten Schlosses

„O happy day“ – mit diesen Worten eröffnete die Kantorei den Gottesdienst zum großen Festtag der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen am 1. Juli – welch passende Worte zu Ehren eines ganz besonderen Tages, der mit strahlendem Sonnenschein in einer besonderen Atmosphäre gefeiert wurde. Der Vorsitzende der Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden, Prof. Dr. Ch. Schneider-Harpprecht, und Pfarrer Volker Fritz, Vorsitzender des Schulausschusses, hoben in ihrer Dialogpredigt die neuen und neu renovierten Gebäude als zukunftsorientierte Räume hervor, die Licht, Luft und Raum zum Lernen und zu einem Leben bieten sollen, das sich aus dem Evangelium nährt: „Gott wohnt, wo man ihn einlässt“.

Nach dem Gottesdienst „erwanderte“ sich die Festgemeinde die neuen Räumlichkeiten, in denen zahlreiche Festredner ihre Glückwünsche zum Ausdruck bringen konnten. Bürgermeister Uwe Eisch sprach von einem „himmlischen Campus“, der große Strahlkraft nach außen haben werde. Der Architekt Albrecht Scheible überreichte in Ergänzung zu seinen Glückwünschen symbolisch einen Schlüssel an die Schulleitung und den Vorsitzenden der Schulstiftung.

Die Turnhalle wurde symbolisch mit einem Volleyballspiel zwischen Schülern und Lehrern eingeweiht, bevor sich die Gäste auf die Terrasse des Lehrerzimmers begaben, um die neue Brücke zwischen Campusgebäude und Schloss zu eröffnen. Symbolische Bedeutung erhielt dieser Ort durch die Rede des Ehrenvorsitzenden des Freundes- und Förderkreises, Michael Veeser, der versöhnende Worte fand und im wahrsten Sinne eine Brücke über die Gräben baute, die seit der Schließung des Internats im Jahr 2012 zwischen dem Ehemaligenverein und der Schulstiftung entstanden waren.

„Es waren paradiesische Zustände, in denen wir als Internatsschüler hier leben durften, es war die glücklichste Zeit meines Lebens“. Umso schmerzhafter sei die Schließung des Internats gewesen, man habe geglaubt, die Stiftung werde auch das Schulwesen am Bodensee auflösen, erläuterte Veeser die bisherige Haltung des Freundes- und Förderkreises. „Wir erkennen an, dass wir uns geirrt haben und wünschen, dass die paradiesischen Zustände in das neue Konzept hineinwehen mögen, das sich heute bereits in beeindruckender baulicher Opulenz präsentiert.“

Der aktuelle Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises, David Böhm, unterstrich dies, indem er auch in Zukunft das Engagement des Vereins zusicherte: ein Beachvolleyballfeld soll das sportliche Angebot der Schule noch attraktiver machen. „Wir sind Gaienhofener und wir sind stolz drauf, wir werden die Schule weiter unterstützen.“

Nach einer spannenden Performance der beiden Künstler, Antonio Zecca und Harald Björnsgard, mit der die Brücke eröffnet wurde, fand der Festakt Höhepunkt und Ende vor dem Schloss, wo Schulleiter Dieter Toder und der Architekt der Schlossrenovation, Jochen Poth, die gelungene Leistung würdigten, das historische Gebäude mit der neuen Konzeption zeitgenössischer Unterrichtsformen zu verbinden.

Der Nachmittag des 1. Juli stand im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums des Oberstufenfaches Wirtschaft und Verantwortung (hierzu entsteht in den kommenden Tagen ein eigener Beitrag).

Am 2. Juli waren Eltern und die interessierte Öffentlichkeit eingeladen, sich an einem Tag der offenen Türen bei einer Führung durch die Schulleitung im Schloss und in den neuen Räumlichkeiten umzusehen – auch die Konzeption der Lernlandschaften und des Individualisierten Lernens wurde durch Schüler lebendig in den Schlossräumen präsentiert.