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Bildungspartnerschaft zwischen Südstern-Bölle und Schloss Gaienhofen 

Fehlende Praxisnähe, wenig Berührungspunkte mit der Realität und eine mangelnde Vorbereitung auf das Berufsleben sind oft geäußerte Vorwürfe an Schulen. Und noch immer herrscht der Mythos, nach dem Abitur ein Studium anzufangen sei der einzige Weg, der zu einer gehobenen Position mit entsprechendem Einkommen führe.

Dem gegenüber stehen 1/3 der Studenten, die ihr Studium abbrechen und sich erst dann der Tatsache bewusst werden, dass sie orientierungslos auf den Berufsmarkt blicken und die Möglichkeiten, sich über Berufszweige und Ausbildungen zu informieren, nicht genutzt haben. Petra Böttcher, Ausbildungsberaterin der IHK Konstanz, bestätigt die Entwicklung, dass Abiturienten sich vermehrt auf Studienplätze konzentrieren: „Dabei ist Praxis durch nichts zu ersetzen; und viele Schüler wissen gar nicht, wie attraktiv eine Ausbildung sein kann.“

Die Evangelische Schule Schloss Gaienhofen stellt sich dieser Herausforderung, ihre Schüler in dieser für den weiteren Lebensweg wichtigen Phase zu unterstützen und ist auf dem Gebiet der Berufs- und Studienorientierung sehr gut aufgestellt. Am 27. September konnte eine neue Bildungspartnerschaft mit Bölle Südstern in Singen unterzeichnet werden, die das Berufsvorbereitungskonzept der Evangelischen Schule fortan stützt und eine der Grundvoraussetzungen der Zertifizierung durch das Beruswahlsiegel BORIS darstellt.

„Ich bin ein Fan von Ausbildung und jungen Leuten“, eröffnete Oiver Ley die Unterzeichnung der Bildungspartnerschaft. Er ist Centerleiter bei Bölle Südstern und setzt sich zum Ziel, „gute Leute mit Abitur von der Qualität einer beruflichen Ausbildung“ zu überzeugen. Hierfür haben die ihn unterstützenden Ausbildungsbotschafter oft ein gutes Händchen, wenn es darum geht, Schüler in ihren Entscheidungen zu unterstützen. Lutz Nägele und Oliver Thiel waren als Auszubildende bei Bölle Südstern zur Unterzeichnung der Kooperation mitgekommen und bestätigten aus eigener Erfahrung die Vorzüge einer beruflichen Ausbildung, die heute  in vielen Betrieben mit einem Auslandsaufenthalt verbunden ist.

Luzian Singer als Sprecher der Gaienhofener Schülerschaft hob in erster Linie den Mehrwert hervor, Praktika in einem renommierten Betrieb wie Südstern-Bölle absolvieren zu können und somit Einblicke in die Berufswelt zu erlangen. Für Schulleiter Dieter Toder setzt die neue Bildungspartnerschaft die Reihe der Kooperationen für die Evangelische Schule fort, die bereits die HTWG in Konstanz und die Universitäten Tübingen und Konstanz sowie das IJM (Institut für Jugendmanagement) als Bildungspartner gewinnen konnte.

„Wir möchten in den kommenden Jahren das Netzwerk erweitern, um unseren Schülern noch mehr Möglichkeiten in diesem Bereich zu bieten. Das Berufswahlsiegel BORIS, das wir seit 2012 tragen dürfen, ist dabei  mehr als eine Bestätigung unseres Engagements.“ betont Toder. Neben dem Zukunftsforum, der hausinternen Berufs- und Bildungsmesse, im Rahmen derer ehemalige Schüler die angehenden Abiturienten alle zwei Jahre aus ihrer unmittelbaren Erfahrung heraus über Chancen und Wege in verschiedenen Ausbildungs- und Berufszweigen informieren, sind Bildungspartnerschaften eine wichtige Säule in der Zukunftsorientierung der Evangelischen Schule, der es ein echtes Anliegen ist, ihre Schüler optimal auf die Berufswelt vorbereiten zu können.