„Classic mobil“ in Gaienhofen
Cello-Quartett des SWR zu Gast in der Melanchthonkirche
Vier Cellisten des SWR-Symphonie-Orchesters Stuttgart waren am vergangenen Donnerstag zu Gast an der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen. Sie sind im Rahmen der Classic mobil-Projekte des SWR fünf Tage lang im Landkreis Konstanz unterwegs und spielen 14 moderierte Kurzkonzerte in verschiedenen Bildungseinrichtungen.
Vier Cellisten, klassische Musik aus dem 17. Jahrhundert in der Melanchthonkirche Gaienhofen, und das mitten am Vormittag – das war zunächst harte Kost für rund 220 Schüler der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen. Sie kamen in den Genuss des Projekts „Classic mobil“ des SWR, für welches sich die Schule in Vorfeld beworben hatte.
Kommentarlos wurden die Zuhörer mit „La folia“ von Antonio Vivaldi in die Musik des 17. Jahrhunderts mitgenommen und durften die faszinierende Virtuosität und Spielfreude der Cellisten hautnah erleben.
Wolfgang Lamperter, zuständig für den Bereich Musikvermittlung beim SWR Symphonieorchester, moderierte das Konzert und brachte den Schülern die sehr sympathischen Musiker mit ihren Instrumenten – und die Musik – näher. Fionn Bockemühl, Wolfgang Düthorn, Alexandru Richtberg und Panu Sundqvist, die normalerweise als Orchestermusiker mit rund 100 bis 150 anderen Musikern zu hören sind, hatten sich zu einem Cello-Quartett zusammengetan, um die Menschen im Sendegebiet des SWR für (klassische) Musik zu begeistern, die immer weniger Konzertbesuche vermeldet. Die vier Musiker spielten auf Instrumenten, die zwischen 10 und 320 Jahre alt sind, womit sie die Zuhörer sehr beeindruckten. Das Programm umfasste Werke aus der Oper „Porgy and Bess“, Evergreens wie „Die Julishka aus Budapest“, dem Film „Fluch der Karibik“ sowie Rockmusik unserer Tage. Dabei wurden auch alle Spieltechniken, die auf einem Violoncello möglich sind, erläutert und waren in den Werken zu hören – und zu beobachten.
Wolfgang Lamparter als Moderator verstand es hervorragend auf das Publikum einzugehen und es gelang ihm, Zuhörer und Musiker zueinanderzuführen. Musik wurde an diesem Vormittag zu einem besonderen Ereignis. Und mit Film- und Rockmusik am Ende des Programms waren die Schüler (wieder) versöhnt und sogar bereit zu einer „echt“ barocken Zugabe in Form der „Air“ von J.S. Bach, die sie sich mit lang anhaltendem Applaus erbeten hatten.
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