„Busfahren – aber richtig“ 

Busschule der SBG und der Polizeidirektion Konstanz 

Mehr als die Hälfte unserer Schüler kommt täglich mit dem Bus zur Schule. Gerade für unsere jüngeren Schüler ist es oft nicht einfach, sich in vollen Bussen, im Gedränge an Haltestellen, als Fußgänger im Berufsverkehr zu behaupten und sich korrekt zu verhalten. Unsere tägliche Erfahrung als Aufsicht an den Bushaltestellen bietet Anlass genug für uns, die Schüler für mögliche Gefahren zu sensibilisieren und ihnen wichtige Hinweise und Verhaltensanweisungen an die Hand zu geben.  

Hierfür waren am 5. Dezember 2017 Vertreter des Polizeipräsidiums Konstanz (Referat Prävention) bei uns zu Gast. Herr Brenke erarbeitete im Gespräch mit den Kindern das richtige Verhalten an der Haltestelle und im Bus. Ein Film zeigte eindrucksvoll die möglichen Folgen von falschem Verhalten, die die Schüler auch mühelos analysierten. 

Doch es reicht nicht, über das richtige Verhalten Bescheid zu wissen, man muss es auch umsetzen: an der Haltestelle nicht zu dicht an der Fahrbahn stehen und beim Einfahren des Busses immer noch auf das Handy zu starren zum Beispiel. Schon gar nicht drängeln, denn das dauert für alle länger beim Einsteigen. Dass sie das verstehen und in die Tat umsetzen können, bewiesen unsere Schüler gleich im Anschluss, wenngleich sie im Gespräch auch zu Recht kritisierten, dass die Theorie und die Praxis hier sehr weit auseinander klaffen, denn oft ist traurige Realität: Wer sich am und im Bus anständig verhält, wird gnadenlos von älteren (und oft wenig respektvollen Schülern) an den Rand gedrängt. 

Mit einem extra bereitgestellten Bus ging es zum Parkplatz der Herrmann-Hesse-Schule. Freundlich bestimmt erklärte ihnen dort Herr Schludecker das Verhalten in Notfällen und erzählte von Fällen, in denen das Inventar der Busse mutwillig beschädigt wurde.  

Herr Schultheiss, selbst im Einsatz beim Schülertransport, kennt die Sorgen und Nöte der Busfahrer und der jungen Passagiere aus eigener Erfahrung. Es ist oft nicht einfach für die Schüler, z.B. wenn der Bus übervoll ist und sich „die Großen“ im übervollen Bus einen Sitzplatz erkämpfen und den „Kleinen“ keine Chance lassen. Es ist nicht einfach für den Busfahrer, wenn am ersten des Monats viele ihr Monatsticket lösen wollen und der Bus trotzdem pünktlich abfahren und ankommen soll. Die Schüler lernten, dass Busfahrer auch ihre Ansprechpartner sind, wenn etwas nicht gut läuft. Sie haben in der Regel ein offenes Ohr – auch und besonders für ihre jungen Mitfahrer. 

Im Praxisteil sahen die Schüler, dass ein Bus beim Einbiegen in die Haltstelle vorne ganz schön weit auf den Gehsteig ragt, obwohl das Rad auf der Fahrbahn ist. Und wer hätte gedacht, dass zwei Schulklassen im toten Winkel eines Busses Platz haben? Ein weiterer Höhepunkt war eine Vollbremsung. Leider durfte dabei keiner im Bus sitzen, auch wenn die Vollbremsung nur bei geringer Geschwindigkeit erfolgte. Aber als die Schüler sahen, wie weit ein Schulranzen im Gang dabei vorgeschleudert wurde, waren die meisten doch froh, dass sie nicht im Bus gewesen waren. 

Wir bedanken uns recht herzlich bei der Polizeidirektion Konstanz und bei der Südbadenbus GmbH Niederlassung Radolfzell für die anschaulichen, interessanten Schulstunden. (L. Erler)