Budapest, immer eine Studienfahrt wert!

Studienfahrt nach Budapest

Budapest – jeder hat sicherlich schonmal von der ungarischen Hauptstadt, die von der Donaugetrennt, aus den Teilen Buda und Pest besteht, gehört.

Doch nur wenige können wie wir, 36 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufe 2 und unsere 4 hochmotivierten Lehrerkräfte, behaupten, wirklich dort gewesen zu sein. Vieles sprach dafür, sich bei der Wahl der Studienfahrt ausgerechnet für Budapest zu entscheiden: Ungarns Hauptstadt bietet beeindruckende Architektur, spannende Einblicke in die Landeskultur, die Donau von ihrer schönsten Seite mit vielen Brücken, aktives Nachtleben und das alles zu einem (unverschämt) günstigen Preis.

So ging es am Sonntagabend für ein paar von Konstanz, für den Rest von Zürich aus los in Richtung Budapest. Mit dem Nachtzug bedeutete das eine Fahrzeit von 12 Stunden. Leider stellte sich der „Nachtzug“ eher als ein ganz normaler Zug heraus, was eine sehr anstrengende Fahrt
und wenig Schlaf bedeutete. Um 10:07 Uhr Ortszeit waren wir dann endlich da. Nun hieß es: Gepäck abladen und erstmal eine Stadtführung machen. Diese war als Einstieg, trotz der Müdigkeit aller, sehr hilfreich und zeigte uns direkt die schönen Seiten von Pest wie die berühmte
St. Stephans Basilika oder das 4 Seasons Hotel und auch das Präsidentenviertel von Buda, wo der berühmt berüchtigte ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán residiert.

Im Voraus hatten wir uns selbständig in Gruppen geordnet, die dann jeweils ein Handout und einen 5 Minuten Vortrag zu einer Sehenswürdigkeit, der Politk bzw. der Kultur von Budapest vorbereiteten. Auf diese Weise lernten wir alle mehr über die Stadt und hatten uns gleichzeitig das Label „Studienfahrt“ verdient. Nach der Stadtführung kamen wir in Genuß des ersten der besagten Vorträge, welcher uns einen Überblick über das Land Ungarn und die sehr komplizierte Sprache gab.

Danach ging es ins Hotel, wo das Zimmer bezogen wurde und der ein oder andere auch einen kurzen Powernap einlegte. Am Abend stand noch ein Besuch in der weltweit bekannten Bar Szimpla Kert an, die durch ihr tolles Ambiente punkten konnte. Nach einer für manche eher kürzeren Nacht stand am Dienstagmorgen etwas Besonderes auf dem Plan: Besuch des an der Donau gelegenen Parlamentsgebäude, welches ohne Zweifel
eines der schönsten auf der ganzen Welt ist. Wir erhielten eine Audioguideführung und konnten sogar die berühmte Stephanskrone mit dem schiefen Kreuz bewundern, die sich ja auch im ungarischen Nationalwappen wiederfindet. So beeindruckend alles auch war: Kommentare über
die, aus westlicher Sicht, schwierige politische Situation Ungarns, waren eher rar gesät, was aber im Anschluss durch die Präsentationsgruppe am Ufer der Donau nachgeholt wurde.

Der weitere Weg führte uns an dem Mahnmal Schuhe am Donauufer vorbei zur Markthalle. Von dort aus ging es zum jüdischen Holocaustgedenkzentrum, welches zusammen mit einer sehr guten Führung für alle sehr einprägsam war und die Geschichte der Deportation ungarischer Juden schonungslos illustrierte.

Wer wollte ging am Abend noch in die wunderschöne Budapester Staatsoper (inklusive Abendgarderobe) und sah sich „Madame Butterfly – in concert“ an, was, abgesehen davon, dass es, wie der Name schon sagt, mehr Konzert als Oper war, ein tolles Erlebnis für alle Musikfans
war.

Mit viel Programm ging es am Mittwoch weiter: Erst der Ausflug ins jüdische Viertel, verbunden mit dem Besuch der größten europäischen Synagoge, dann noch eine Führung im jüdischen Museum, welche, trotz sehr spannendem Inhalt, sich ein bisschen in die Länge zog. Doch die
Erholung musste noch warten, denn am Nachmittag stand noch die Führung durch das Terrorhaus an, welches einmal mehr die Schrecken der Nationalsozialisten und der darauffolgenden kommunistischen UDSSR zeigte. Besichtigungen von Verhör- und Folterzellen führten uns die unmenschlichen Bedingungen vor Augen, die Teile der ungarischen Bevölkerung für fast 50 Jahre ertragen musste.

Nach diesen ernsten und gerade deswegen sehr wichtigen Themen, kam der abendliche Besuch der Szechenyi-Therme für uns alle genau richtig. Wir testeten die fast 20 Becken ausgiebig und ließen den Abend entspannt ausklingen…

So langsam aber sicher neigte sich unsere Studienfahrt dann auch schon wieder dem Ende entgegen. Trotz der bisher schon tollen Eindrücke lagen noch viele Highlights vor uns. Nach einer fast einstündigen Zugfahrt besichtigten wir am Donnerstag das malerisch anmutende Künstlerdorf Szentendre. Nach dem Erkunden der vielen engen und wunderschönen Gassen, nutzten wir den freien Nachmittag für all das, was noch auf der To-do-Liste stand.

Den letzten Abend in Budapest ließen wir standesgemäß, begleitet von Johannes Strauss berühmtem Walzer, mit einer Fahrt auf der „schönen blauen Donau“ ausklingen. Wer noch Energie hatte, bestieg den Budapester Gelértberg und hatte einen atemberaubenden nächtlichen Blick
über die Stadt mit ihren vielen Brücken und Sehenswürdigkeiten. Am nächsten Morgen hieß es dann: Kofferpacken und Abschiednehmen vom komfortabel zentral gelegenen Hostel.

Da wir erneut den Nachtzug nehmen wollten, hatten wir noch etwas Zeit in Budapest. Diese nutzte die eine Hälfte, um in den Budapester Zoo zu gehen, der mit seiner Architektur zu einem der ältesten seiner Art zählt. Der andere Teil besichtigte die ebenfalls imposante direkt am Heldenplatz liegende Kunsthalle. Danach machten sich alle für die lange Rückfahrt bereit, kauften noch last-minute Souvenirs oder erfüllten die letzten Aufgaben unserer Budapest-Challenge.

Mit ein bisschen Verspätung ging es dann um 21 Uhr wieder zurück in Richtung Zürich. (Breaking News: auch dieser Nachtzug hatte seinen Namen nicht verdient). Von dort aus fuhren manche noch nach Konstanz, wo wir uns dann am Samstagmorgen voneinander verabschiedeten
und in das wohl verdiente verlängerte Wochenende gingen.

Ob es die interessanten Führungen, die tollen Sehenswürdigkeiten, das leckere und günstige Essen, die Joggingeinheiten an der Donau entlang, das berauschende Nachtleben, ausgiebiges Shopping oder die tollen Menschen waren – jeder ist in Budapest auf seine Kosten gekommen,
was bei einer so großen Gruppe nicht selbstverständlich ist.

Dementsprechend gebührt großer Dank unserem tollen Lehrerteam, bestehend aus Herr Herwanger, Herr Krondorf, Frau Schlenker und Frau Feder. Die Balance zwischen den bildenden und den spaßigen Teilen hat die Studienfahrt nach Budapest für uns alle zu einem tollen und
einmaligen Erlebnis gemacht, an das wir uns noch lange erinnern werden.

(Tim Voigt)