Vor dem Aufbruch in eine neue Zeit
Der erste Jahrgang der Realschüler feiert Schulabschluss
Am 8. Juli durften die Schüler des ersten Realschulabschlussjahrgangs der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen ihr Mittlere Reife-Zeugnis im Rahmen einer gottesdienstlichen Feier in der Melanchthonkirche Gaienhofen entgegennehmen – ganz im Sinn der Tradition, wonach Schüler Anfang und Ende ihrer Gaienhofener Zeit in der Kirche feiern. 2012 war die Realschule Schloss Gaienhofen als Erweiterung des Bildungsangebots eröffnet worden und genießt seither in der Region einen sehr guten Ruf. An der Feier nahmen Vertreter aller der Schule eng verbundenen Gremien teil, die Schulleiter Dieter Toder gerne willkommen hieß. „Besonders freuen wir uns, dass fast alle Absolventen ihren weiteren Weg bei uns in Gaienhofen fortsetzen werden, sei es am WG oder am SG.“, gab Toder in seiner Begrüßung bekannt. Schulpfarrer Ulrich Brates eröffnete die Feier mit einer kurzen Besinnung, welche die Geschichte von Abraham in den Mittelpunkt stellte. „Es braucht schon einen festen Glauben und starkes Vertrauen, um alles zurückzulassen“, verglich Brates die Aufbruchsituation des Abraham mit der der Schüler. Entscheidend sei jedoch, dass Abraham unter dem Segen Gottes in das neue Land gezogen sei, denn Gott habe ihm eine wirtschaftliche Grundlage, eine Gemeinschaft, in der er sozial eingebunden sein werde, und das Versprechen gegeben, Rückhalt bei Gott zu genießen – drei Dinge also, die auch die jungen Absolventen auf ihrem weiteren Weg begleiten mögen. Uta Dany, Leiterin der Realschule, schloss in ihrer Rede an die Kafka-Fabel Aufbruch an: „Wir sind eben nicht wie der Diener, der keine Ahnung hat und nicht begreift, was nun für seinen Herrn beginnen muss, wir dürfen Anteil an eurem Aufbruch nehmen! Wir können euch nachwinken, wir verstehen sogar, warum dieser Aufbruch nötig ist und wir dürfen euch mit tausend guten Wünschen begleiten. Aber dennoch bleiben wir ein Stück weit zurück und ihr geht nun mehr als bisher euren eigenen Weg bis zum Abitur oder in der Ausbildung.“ Carmelo Vallelonga sprach als Vertreter der Eltern ein Grußwort an die Schüler und verglich den Schulabschluss mit einer Rakete, die etwa im Rahmen eines Feuerwerks ins All geschossen werde. Man wisse auch hier nicht, wohin die Reise gehe. Gewiss sei jedoch: „Eure Freude und euer Glück sind auch unsere Freude und unser Glück. Bisweilen sind Eltern ja mit sowas peinlich, aber das ist uns egal.“, fasste Vallelonga mit einer gesunden Portion Humor den Erfolg zusammen, zu dem Eltern, gemeinsam mit Lehrkräften und Schülern ihren Beitrag geleistet hätten. Die Schüler gestalteten einen Großteil der Feier durch musikalische Beiträge mit; drei Absolventen hatten es sich nicht nehmen lassen, eine Rede vorzubereiten, in welcher sie Rückschau auf die Jahre als Klassengemeinschaft hielten. Im Mittelpunkt stand die Übergabe der Zeugnisse und Preise sowie die Auszeichnungen für besonderes Engagement, welche sie vom Schulleiter entgegennehmen durften. Auch für das anschließende Festessen im AD-Saal hatten Schüler und Eltern ein buntes Programm vorbereitet, das vor allem von Dankbarkeit gegenüber den Lehrern geprägt war, die die Schüler in der intensiven Prüfungsphase begleitet haben.
Wir gratulieren herzlich zu eurem Schulabschluss und freuen uns, dass wir viele von euch im Herbst in anderen Schulzweigen weiter begleiten dürfen!