Was das Leben reich macht

Wir gratulieren zum bestandenen Abitur!

25 Absolventen in den Beruflichen Gymnasien und 47 Absolventen im Allgemeinbildenden Gymnasium konnten am vergangenen Wochenende ihr Abiturzeugnis entgegennehmen. Die Beruflichen Gymnasien schlossen mit einem Durchschnitt von 2,1 ab, das Allgemeinbildende Gymnasium mit 1,9. Lily Dinter wurde für ihr jahrelanges Engagement für die Schulgemeinschaft mit dem Turmkreuz geehrt.

Wir gratulieren herzlich zum erfolgreichen Abschluss dieses Lebensabschnitts!

Fast wie ein Siegeszug mutet es an, wenn 72 junge Menschen zu festlichen Orgelklängen in die Kirche und in einen Lebensabschnitt treten. Aufregung und Vorfreude, Blicke zurück und nach vorne, innere Ruhe und das Bedürfnis voranzukommen kennzeichnen den besonderen und doch ambivalenten Moment am Ende einer intensiven Schulzeit.

Ein solcher sei immer Anlass genug, das Gelungene zu würdigen, begann Schulpfarrer Arnold Glitsch-Hünnefeld seine Andacht zu Beginn der Feier. Preise, die zu diesem Zweck für besondre Leistungen an Schüler gegeben werden, bildeten jedoch nur das Fragment einer Persönlichhkeit. Er wies darauf hin, dass die Leistung der Schüler nicht nur in Noten gemessen werden könne. Er ermutigte die Absolventen, die Werte von Selbstdisziplin und Gemeinschaft zu schätzen, die sie auf ihrem Weg zum Abitur gelernt hatten.

„Die Noten sind wichtig, aber sie erfassen nicht den gesamten Wert einer Persönlichkeit“, sagte er. „Euer Zeugnis ist nicht nur ein Stück Papier, sondern ein Zeichen für euren Einsatz, eure Freundschaft und die Unterstützung, die ihr erfahren habt.“ Er zitierte den Apostel Paulus, der in seinem ersten Brief an die Korinther von einem Siegespreis spricht, und ermutigte die Absolventen, an ihren Träumen festzuhalten und an etwas Größeres zu glauben.

Schulleiter Nils Franke nahm die Absolventen mit auf eine philosophische Reise. Er sprach über die Gedanken von René Descartes und Immanuel Kant, die den Absolventen als Leitfaden auf ihrem Lebensweg dienen können. „Denken ist der Schlüssel zu unserem Verständnis der Welt“, betonte er und forderte die Absolventen auf, kritisch zu denken und ihre eigenen Meinungen zu bilden. Es gibt nicht den einen richtigen Weg – jeder von euch hat die Freiheit, seinen eigenen Pfad zu wählen“, fügte er hinzu und ermutigte die Absolventen, Herausforderungen als Chance zur Gestaltung der Zukunft zu sehen.

Lily Dinter und Dafne-Soleil Diez-Prida griffen als Vertreter der Abiturienten diese Gedanken auf. Einerseits herrsche die Vorfreude auf die Freiheit, andererseits brauche es Halt. Dieser sei zum einen in dem Erleben von Gemeinschaft in der Schulgemeinde gewährleistet, zum anderen darin, an etwas zu glauben – das verleihe Stärke, gebe Halt.

Die Gewissheit, die Schulpfarrer Arnold Glitsch-Hünnefeld am Ende seiner Ansprache formulierte, wirkt damit wie ein roter Faden, der sich durch die Feier zieht: „Vielleicht ist es uns ja gelungen, etwas davon zu vermitteln, dass es das Leben reich macht, gut mit anderen Menschen umzugehen. Davon, dass es gut tut, einen Sinn in seinem Dasein zu spüren. Davon, dass das Vertrauen in Gott Freiheit bedeutet. Freiheit von Existenzangst. Freiheit auch von unnötigem Konkurrenzdenken.“