Schloss Gaienhofen freut sich über ein stabiles WLAN

Internationales Projekt ermöglicht WLAN-Anbindung für Schule Schloss Gaienhofen

Die Schüler der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen können jetzt mit einem symmetrischen 100-Mbit-Anschluss ihre iPads nutzen. Möglich macht dies eine internationale Zusammenarbeit: Die Stadtwerke Konstanz haben die Breitband-Anbindung gemeinsam mit den Schweizer Energieversorgern EKS und EKT ermöglicht. An der Schule sind alle glücklich über das Ergebnis. „Die Erleichterung und die Dankbarkeit ist im Schulalltag mit Händen zu greifen. Eine verlässliche Infrastruktur ist wichtig, wenn Schüler und Lehrer gemeinsam neue Wege des Lernens ausprobieren“, sagt Schulleiter Dieter Toder.

Als die Schule eine mögliche Anbindung zur Sprache brachte, suchten die Stadtwerke Konstanz nach einer technischen Lösung. „Da wir schon in der Gemeinde Öhningen erfolgreich mit den Schweizer Kollegen zusammengearbeitet haben, lag eine Verbindung aus der Schweiz über den Rhein nahe“, berichtet Stadtwerke-Geschäftsführer Kuno Werner. Das Unternehmen hatte schon erfolgreich eine auf WLAN basierende Verbindung mit minimalster Sendeleistung über eine weitere Strecke im Überlinger See getestet. Und mit dieser Technik werden jetzt auch die rund 1,6 Kilometer Entfernung zum Schloss Gaienhofen überbrückt.

Um das Projekt zu ermöglichen, konnten die Stadtwerke ihren Telekommunikationsanbieter-Status in der Schweiz nutzen. Partner sind die EKS AG (Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen) und EKT AG (Energie Thurgau). Thomas Fischer, CEO der EKS: „Das von den beiden Werken gemeinsam geführte Unterwerk in Steckborn verfügt bereits über Glasfaserverbindungen. Somit kann die Schule in Gaienhofen von dort aus über eine Funkverbindung (Punkt-zu-Punkt) bedient werden.“ Die Sendeleistung liegt dabei im Bereich eines Handys.

Die Schule in Gaienhofen setzt ganz auf den Einsatz elektronischer Geräte. Bereits 2012 fiel die Entscheidung für die Ausstattung einer ersten Schülergeneration mit iPads. Inzwischen sind alle Schüler zwischen Klasse 6 und Klasse 10 sowie die Eingangsklassen des Wirtschaftsgymnasiums mit elektronischen Endgeräten – meist iPads – ausgestattet. Zudem wurden in alle 46 Unterrichtsräume Beamer, AppleTV, Blueray Player und WLAN eingebaut.

„Diese neue Art von Lehrmitteln in der Hand der Schüler bereichert den Unterricht und ermöglicht manchmal auch ganz neue Wege beim Lernen“, erläutert Dieter Toder. Die Schüler können zum Beispiel einen französischen Text in Ruhe mit dem iPad trainieren und solange wiederholen, bis sie mit ihrer eigenen Aussprache zufrieden sind. Manche Schulbücher wiegen nur noch so viel wie der Chip, auf dem sie gespeichert sind. Neue Lernprogramme passen sich wie ein persönlicher Trainer der individuellen Lerngeschwindigkeit der Schüler an.

Die erfolgreiche neue Pädagogik stellte ganz neue Anforderungen an die Internetanbindung der Schule, sagt Dieter Toder. „Wenn sich 500 iPads einen DSL-Anschluss mit 16 Mbit teilen müssen, dann endet das oft in Frust. Der Erweiterung der Bandbreite waren auf der Höri aber technische Grenzen gesetzt. Erst die Zusammenarbeit mit den Partner ermöglicht nun zeitgemäße Datenraten.“

Bei einem gemeinsamen Pressetermin im März 2017 im Schloss konnten alle Beteiligten ihre Erfahrungen im Rahmen dieser für beide Seiten bedeutenden Kooperation austauschen. Die Gäste erhielten einen interessanten Einblick in die Arbeit mit iPads: Schüler der Klasse 7 zeigten den Gästen im Rahmen eines Lernzirkels, wie die Geräte im Unterricht Einsatz finden und erläuterten gekonnt den Mehrwert, den Tablets für ihr Lernen mit sich bringen.

Eine Schülergruppe des WG, die sich derzeit mit Eventmanagement befasst und ihre Kenntnisse in der Vorbereitung der Benefizgala im Dezember bereits anwendet, konnte von den „Profis der Öffentlichkeitsarbeit“ einiges mitnehmen und sich mit Eckpunkten der PR-Arbeit vertraut machen, die für ihr eigenes großes Projekt unabdingbar sind.

Wie kommt eine Schule dazu, mit so vielen „Werken“ auf einmal zu agieren? Nun, weil diese Kooperationspartner – und zur Bekanntgabe dieser Kooperation sind wir hier – etwas für uns sehr Wichtiges „ins Werk gesetzt“ haben: Sie haben uns ermöglichet, mit ca. 100 mBit und damit 8x mehr als bisher ins Internet zu kommen, und zwar symmetrisch, mit derselben Datenrate zum Down- wie zum Upload! Welchen Unterschied das zum Zustand vorher macht, spüren wir täglich seit knapp vier Wochen!

Die Schule Schloss Gaienhofen ist seit Anfang 2012 mit einem Konzept zum Individualisierten Lernen mit iPads befasst, in der damals ersten Ausbaustufe gab es einen iPad-Wagen mit 30 iPads als Klassensatz, der hier und da mal eingesetzt wurde. Heute (und zwar seit Sommer 2014) sind alle Lehrer sowie alle Schüler der Klassen 6-10 mit iPads ausgestattet – also ca. 560 Personen und Geräte. Rechnet man die Oberstufe mit ihren Laptops etc., sind das 730 insgesamt! Die Geräte werden mit unterschiedlichen Apps im Unterricht eingesetzt, sie werden zur täglichen Kommunikation mit der Lehrerplattform gebraucht, sie bringen die Schüler jederzeit zum Vertretungsplan und zu ihren Aufgaben in den Unterrichtsstunden und für zu Hause.

Lehrer bereiten damit Ihren Unterricht vor – und das heißt in diesem Zusammenhang: die Lernaufgaben, die Materialzusammenstellungen, die Filme, die Powerpointpräsentationen, die internetbasierten Mathe-Übungen für die Hand der Schüler. Wir sind damit also eher ein mittelständisches Unternehmen als eine kleine, überschaubare Schule am Bodensee – die wir natürlich weiterhin auch sind!

Die Realisierung des digitalisierten Lernens an unserer Schule wäre nicht so, wie es immer gedacht war: jeder kann und soll jederzeit Zugang zum Internet haben, das Tablet, der Laptop, das Smartphone sind Teil des Lebens und jetzt auch uneingeschränkt der „Lebensform Schule Schloss Gaienhofen“. Vielen Dank!

Dass wir soweit gekommen sind, dafür danke ich aber auch den Pionieren hier im Haus: Herrn Horn, dem Stellv. Schulleiter, für unermüdlichen Einsatz auch an der Technik-Front, Herrn Sedelmayr, der als 1. die Idee mit „Funk übern See“ hatte, sowie Frau Bischofberger als Abteilungsleiter, letztere nach Herrn Sedelmayr als langjährige Projektleiterin für „IL“, sowie den vielen weiteren Lehrerinnen und Lehrern, die von den ersten Schritten bis jetzt den Weg für diese Art zu unterrichten gebahnt haben. Und, natürlich, Herrn Schibrowski, Informatiker, Netzwerkbetreuer für die endlos vielen Stunden beim Einrichten und beim Trouble-shooting.

Heute ist ein großer Tag für unser Konzept, v.a. aber für unsere Schüler, die ohne große Hürden nach diesem Konzept lernen und arbeiten können – und für uns Lehrer, die immer selbstverständlicher digitale Wege zur Organisation des Unterrichtsalltags finden. 

Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit unseren neuen Kooperationspartnern, im Bereich der Pädagogik oder der Mediendidaktik, wie von Herrn Stader schon im Vorgespräch angedeutet oder auch Unternehmenspartnerschaften im Zusammenhang mit unserem Fach „Wirtschaft und Verantwortung“ oder für BORIS.  

Begrüßungsansprache von D. Toder zum Pressetermin am 2. März 2017