„… dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt“
Realschulabschlussfeier 2021
Wir gratulieren den 26 glücklichen Menschen, die gestern in einer Feierstunde in der Melanchthonkirche ihr Realschulabschlusszeugnis in Empfang nehmen durften.
Herzlichen Glückwunsch!
26 Absolventen des diesjährigen Realschulabschlussjahrgangs der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen nahmen voller Stolz in einer gottesdienstlichen Feierstunde ihre Zeugnisse und Auszeichnungen in Empfang. Beste Absolventin ist Ida Martin mit einem Durchschnitt von 1,5. Die Evangelische Schule freut sich, dass 19 Schüler Schloss Gaienhofen treu bleiben und sich für den Weg des Aufbaugymnasiums, des Wirtschafts- oder des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums im Haus und damit zum Abitur entschieden haben.
Angesichts der widrigen Umstände, unter denen die Schüler ihre Prüfungen vorbereiten und absolvieren mussten, kann dieser Jahrgang besonders stolz auf das Geleistete sein, zumal es erstmalig eine neue Prüfungsordnung umzusetzen galt. Die Prüfungen erforderten dabei einen besonders großen Aufwand, da sowohl Vorbereitungs- als auch Prüfungsräume stets für getestete und ungetestete Schüler bereitgestellt werden mussten.
Der daraus resultierende Mehraufwand an Aufsichten und Räumlichkeiten konnte an der Evangelischen Schule mit fünf Schulzweigen nur dadurch aufgefangen werden, dass in der Prüfungsphase mehrheitlich oder vollständig Fernunterricht per Videokonferenz stattfand. Der spontane Wechsel war durch die bereits seit 2012 währende digitale Routine der Schule für alle Klassen ein einfacher Weg, wie nahezu ohne Hindernisse der Unterricht stattfinden konnte.
Dass eine schwierige Zeit nicht nur Opfer bedeutet, sondern sich auch positiv auswirken kann, war Teil der Botschaft an die jungen Absolventen.
„Ich denke, dass ihr auf verschiedensten Gebieten mehr mitbringt als so manch anderer Jahrgang – ihr musstet eine außerordentliche, nie dagewesene Situation in eurem Abschlussjahr samt neuer Prüfungsordnung meistern.“ sprach die Leiterin der Realschule, Larisa Maras, den Absolventen im Rahmen der Feier anerkennend zu. Die Worte des französischen Autors und Philosophen Albert Camus waren dabei Impulsgeber für die Wünsche an die Absolventen, die sie selbst als Fachlehrer begleitet hatte: „Mitten im tiefsten Winter wurde mir endlich bewusst, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt. Ich wünsche euch, dass dieser Sommer, den ihr mit Sicherheit alle in euch tragt, euch über jede dunkle Minute hinweghilft und euch weiter stärkt.
Und tatsächlich: Der „unbesiegbare Sommer“ wurde unmittelbar lebendig, als Melissa Blondzik und Fynn Osann das Wort ergriffen und sich statt einer Rede einen kleinen Dank für jeden der Hauptfachlehrer überlegt hatten und diesen ungezwungen und erfrischend überreichten.
Ein solcher Blick zurück auf das Erreichte kann bestärkend für Visionen und Träume wirken, die die jungen Absolventen in sich tragen. Diesen Ansatz griff Schulpfarrer Arnold Glitsch-Hünnefeld in seiner Andacht auf, die den Traum von der Himmelsleiter im Traum Josephs in den Mittelpunkt stellte (Gen. 28, 1015). Die Leiter, die Joseph im Schlaf vor sich sieht, ist Bild für die Lebensleiter, von der einige Sprossen durch die Absolventen bereits erklommen sind. Zugleich ist die nach oben offene Leiter ein Bild für die Verbindung zu Gott.
So wie Gott Joseph den Segen für sein Tun zugesprochen und ihm seine Begleitung versichert hat, so möge dies auch für die Realschul-Absolventen gelten, so Glitsch-Hünnefeld. Mit dieser Zusage können und sollen junge Menschen – so wie ehemals Jakob – auch zum Segen für ihre Mitmenschen werden.