Nicht alles, was geht, ist erlaubt! 

Eine tragende Säule der Arbeit mit iPads: Medienprävention 

Mit dem iPad in der Hand und dem (fast) uneingeschränkten Zugang zum Internet ist für die Sechstklässler der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen in diesen Tagen die Welt eine andere. Die Schule verwendet seit 2012 iPads im Unterricht und ist damit Pionier im Land für die Digitalisierung von wesentlichen Teilen des Unterrichts sowie der Schulorganisation.

In diesem Jahr beschreitet die Schule neue Wege, um die Schüler auf die ersten Schritte in der Arbeit mit iPads im Unterricht vorzubereiten: In einem Zusatzkurs lernen die Kinder ihr Gerät einzurichten und trainieren grundlegende Funktionen wie Export und Versand von Dateien, die Kommunikation per email über den Exchange Server, das Laden von digitalen Schulbüchern sowie den Austausch von Dokumenten über die Schulcloud unter Berücksichtigung der Vorgaben des Datenschutzes.

Die im Unterricht verwendeten Programme werden ausführlich trainiert, sodass wertvolle Unterrichtszeit nicht verwendet werden muss, um die anfangs (nahezu unumgänglichen) technischen Hindernisse des Handlings zu überwinden. Ab der kommenden Woche sind nun alle Sechstklässler einsatzbereit und entdecken nach und nach das weite Spektrum von Lern- und Arbeitsmethoden mit mobilen Geräten. Seit diesem Sommer erlaubt die neuste Generation der iPads auch die Anwendung eines Eingabestifts, wodurch die Handschrift der jungen Menschen wieder gestärkt werden kann. 

Eine tragende Säule des Konzepts der Evangelischen Schule ist die Medienprävention. In Anlehnung an den Slogan der Website klicksafe „Nicht alles, was geht, ist erlaubt!“ ist es der Schule ein großes Anliegen, die Kinder auch mit ethischen und rechtlichen Grenzen vertraut zu machen, um sie zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihrem Gerät zu erziehen. Wie weit in scheinbar selbstverständliche alltägliche Details das Persönlichkeits- und Urheberrecht hineinragt, wie leicht die Grenze vom Schabernack zu persönlicher Verletzung und Mobbing überschritten ist, wird von Elfjährigen unterschätzt. Der Schritt vom iPad als Spielzeug zum Arbeitsgerät führt über die Selbstdisziplin, die es auszubilden gilt.

Dabei hilft jedes Jahr die Kooperation mit Frau Viktoria Alberti und Herrn Albert Keller vom Referat Prävention des Polizeipräsidiums Konstanz, die in einem dreistündigen Workshop den Kindern Konsequenzen ihres Handelns nahebringt – aus Sicht der Kriminalpolizei. In Klasse 6 und 7 investiert die Schule gerne Zeit, damit die Schüler sich der Tragweite ihrer Handlungen im Internet bewusst werden und besser reflektieren können, dass ihre Freiheit im Umgang mit einem Handy und Tablet nicht unbegrenzt ist.

Auch für Eltern ist es wichtig, diese Perspektive in häuslichen Gesprächen mit den Kindern zu thematisieren, vor allem im Hinblick auf Soziale Netzwerke. Wir freuen uns, dass die Workshops der Kriminalpolizei Mitte Oktober zunächst für Schüler der Klasse 6 stattfinden, im Lauf des Schuljahres werden die Siebtklässler den „Anschlussworkshop“ absolvieren, der Kriminalprävention im weiteren Sinn in den Fokus nimmt. Zum selben Zeitpunkt gibt es für Eltern am 17.10. die Möglichkeit in einer Abendveranstaltung das Gerät ihres Kindes besser kennenzulernen, um die Hoheit über Technik, Zugangsdaten und Kommunikation ihrer Kinder (im Blick) behalten zu können.