„Hoffnungsstur und glaubensheiter“
Schulleiter Nils Franke verlässt Schloss Gaienhofen

Nach drei Dienstjahren wird Schulleiter Nils Franke von der Schulgemeinde in einem Gottesdienst verabschiedet. Die kommissarische Leitung ab August 2025 übernimmt Dr. Daniel Schumacher.
Schuldekan Martin Lilje und Schulpfarrer Arnold Glitsch-Hünnefeld wagen einen Rückblick auf drei intensiv erlebte Jahre und geben in ihrer Dialogpredigt Denkimpulse in Anlehnung an das Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ und aus dem Leben des Liederdichters Paul Gerhardt, der zeit seines Lebens seinem Glauben unverrückbar treu geblieben war.
So zeugten das Leben von Paul Gerhardt von sprühendem Ideenreichtum und seine Lieder von unerschütterlichem Gottvertrauen – „hoffnungsstur und glaubensheiter“ (Zitat der Landesbischöfin Heike Springhart). Konflikte wegen Gerhardts Sturheit im Festhalten an der lutherischen Lesart der Bibel hätten seine Berufslaufbahn gezeichnet. „Geh aus, mein Herz“ war deshalb in seiner inhaltlichen Ambivalenz passend gewählt, weil es den Blick bewahre „für das Schöne im Hier und Jetzt und das Vertrauen, dass Gott an anderer Stelle noch viel Schöneres für uns bereithält“, so Lilje und Glitsch-Hünnefeld.
In Grußworten der am Schulleben beteiligten Gremien sowie Vertretern der Schulgemeinde selbst wurden zahlreiche Ansätze und Impulse gewürdigt, die dank der Initiative von Herrn Franke angestoßen oder bereits umgesetzt werden konnten. Besonders wurden dabei Herzensanliegen hervorgehoben, die Spuren hinterlassen, darunter die Weiterentwicklung des christlichen Profils durch Einrichtung eines Care-Teams für Schüler oder die Milde als Primat des schulischen Handelns v.a. in der Beurteilung von Schülerleistungen.
„Dabei braucht gerade ein großes Herz, dem an allen Schülern gelegen ist, Zeiten der Ruhe. Im Hebräerbrief (Hebr 13,14) wird nicht nur die Bereitschaft zur Veränderung groß geschrieben, sondern auch die Ruhe. Ein ganzes Kapitel widmet der Verfasser der Verheißung der Ruhe Gottes für die Gläubigen. Für die Stelle in ihrer zukünftigen Stadt wünsche ich Ihnen beides: Die Kraft voranzuschreiten und den Mut, sich und anderen Ruhe zu gönnen. Ich wünsche Ihnen eine gute Balance zwischen Rat geben und sich raten lassen. Ich wünsche Ihnen, dass sie sehen können, wie Ihre neue Schule sich entwickelt – hin zu einem Ort, an dem Schüler zu in sich ruhenden Persönlichkeit heranwachsen können. Und über allem wünsche ich Ihnen für Ihren Weg und für die Zeiten der Ruhe Gottes reichen Segen.“ (Zitat Arnold Glitsch-Hünnefeld/Martian Lilje)