Gemeinsam erleben, ausprobieren, entdecken

Projekttage 2023

Nein, lasst uns die Rückschau auf die Projekttage NICHT mit dem allzu verbrauchten Zitat von Seneca beginnen, den Google sofort ausspuckt, wenn man „Projekttage“ in das Suchfeld eingibt :

Non scholae sed vitae discimus. – Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!

Die Projekttage zum Ende des Schuljahres waren ein Versuch, das Schuljahresende „anders“ zu gestalten. Denn das Ende eines Schuljahres bedeutet auch das Ende der Kräfte bei Schülern wie Lehrern. Wie schaffen wir es trotzdem, die letzten Tage im Juli entspannt und doch sinnvoll zu Ende zu bringen? Nur Filmschauen und Kuchen essen haben alle sehr schnell über…

Und kaum war die Idee zu Projekttagen ausgesprochen, sprudelten die Ideen, traten (auch bisher verborgene) Leidenschaften von Lehrkräften zutage, bekundeten Schüler ungeahntes Interesse an Tätigkeiten, die sonst zu kurz kommen.

Arduino und 3D-Druck, Segeln, die Bodenseeregion aus verschiedenen Blickwinkeln, Fotografie, Fußball, Mediterranes Kochen, Mountainbiken, Nähen, Arbeiten mit Plotter, Stanzmaschine und Beton, Radolfzells NS-Vergangenheit, der Bau eines Solarofens, Tanzen, Sport und Entspannung, Herstellung von Naturfarben, Begegnungen mit Tieren, eine Alpenüberquerung … die Liste war lang und die Organisation aufwändig.

Jeder Schüler sollte eines seiner Wunschprojekte auch bekommen, doch das Orga-Team verfügte nicht über ausreichend seherische Fähigkeiten, um abschätzen zu können, wo die Schwerpunkte des Schülerinteresses letztlich liegen würden. (Wen es interessiert: das Mediterrane Kochen war der absolute Renner!). Auch wenn am Ende nicht alle mit der Projektzuteilung glücklich waren (geht das überhaupt bei fast 700 Schülern?), konnte doch jeder profitieren von neuen Impulsen, Ideen, Anregungen oder auch seiner Neugier auf Unbekanntes freien Lauf lassen – ohne Notendruck. Die Präsentation der Ergebnisse vor der Schulgemeinde zeugte von Kreativität, Engagement, Herzblut und war zugleich Aufforderung, Projekttage mit optimierten Vorzeichen wenigstens jedes zweite Schuljahr wahr werden zu lassen.

Das Highlight war nicht das Senecas „Lernen“ – egal, ob fürs Leben oder für etwas anderes. Das Highlight war die Gemeinschaft, die gestärkt wurde, das gemeinsame Erleben, Ausprobieren und Entdecken. Danke für eure Leidenschaft(en) – danke fürs Mitmachen!