20 Jahre Lebenszeit und Lebenskraft für die Schule 

Verabschiedung von Magdalena Oppelt 

Der 5. Oktober 2018 wird im Kalender ein besonderer Tag bleiben – für Magdalena Oppelt und für die ganze Schule. Nach fast 20 Jahren verabschiedeten wir Frau Oppelt in einen neuen Lebensabschnitt, den sie als Künstlerin nun ohne zeitliche Einschränkungen genießen kann. In einer „Mittwochskonferenz am Freitag“ fand sich das Kollegium im Lehrerzimmer zusammen, um nach mehr als herzlichen Worten von Gunnar Horn in diesem Kreis offiziell in den Ruhestand verabschiedet wurde. Frau Holzer als ihre Nachfolgerin war bereits ebenso herzlich im Kollegium begrüßt und aufgenommen worden und hat nach einer kurzen Einarbeitungszeit die Fäden bereits fest in der Hand. 

Zu einer kleinen internen Feier trafen sich die Mitarbeiter der Verwaltung und der Schulleitung, um im kleinen Kreis den Tag zu würdigen. Hier gelang es Dieter Toder im Rückblick auf Meilensteine in der Dienstzeit von Magdalena Oppelt die dienstliche mit der persönlichen Ebene zu verbinden, die ebenfalls über eine reine Würdigung von 20 Jahren Engagement in ruhigen und bewegten Zeiten hinausging.  

Aus den Verabschiedungsworten von Gunnar Horn: 

Viele, die heute hier stehen kennen Frau Oppelt als eine der beiden Schulsekretärinnen und wissen gar nicht, dass Frau Oppelt für Generationen von Internatsschülern und Internatseltern erste Ansprechpartnerin. 

Nun muss man wissen, dass Internatsschüler besondere Klientel sind. Sie sind häufig in der schwierigen Zeit der Pubertät zu uns gestoßen, oft aus Konflikten heraus, oft nicht freiwillig. Sie suchen Andockstellen, suchen Vertrauenspersonen und als Pubertierende brauchen sie Personen zum Reiben. 

Glücklicherweise hatten sie eine Internatssekretärin, die bereit war, weit mehr zu sein als eine verlässliche Verwaltungskraft. Mit ihrer herzlichen und offenen Persönlichkeit war sie emotionaler Rückhalt und Kraftquelle für viele Internatsschüler und auch Vertrauensperson für die Internen und deren Eltern. Die Schließung des Internats in den Jahren 2010 bis 2012 war deshalb auch mehr für Dich als eine Umstellung der Arbeitsplatzbeschreibung. Es war auch ein stückweit das Entreißen einer diakonischen Lebensaufgabe – nicht, weil die Aufgabe beendet war – sondern weil die ökonomischen Verhältnisse es so wollten. (…) 

Kann man in so einem Massenbetrieb noch Vertrauensperson sein? Ist es möglich, in unserer Hektik Menschlichkeit und Interesse an der einzelnen Person zu bewahren? Man kann: 

Du hast Dir Deine freundliche, herzliche und offene Persönlichkeit bewahrt. Du bist emotionaler Rückhalt und Kraftquelle für mich und viele andere Kollegen geblieben. Wir danken Dir für Deinen liebevollen Blick auf unsere Schwächen, Deine Gelassenheit, Dein untrügliches Gefühl dafür, ob wir gerade menschlich oder technokratisch handeln und Deine zurückhaltende, aber deutliche Mahnung an der richtigen Stelle innezuhalten und wir danken für Deinen ehrenamtlichen Einsatz im Stillen. Du bist bis heute das freundliche Gesicht und die Stimme unserer Schule im Erstkontakt mit Eltern am Telefon, im Umgang mit den Schülern, die Probleme und Problemchen in der Schlossetage lösen möchten, im Umgang mit Kollegen. 

Aus den Verabschiedungsworten von Dieter Toder: 

Zu einer guten Sekretärin gehört, dass nichts verloren geht, keine Namen und keine Adressen und keine Akten. (…) Insofern können sich die Verantwortlichen beim FFK glücklich schätzen, Dich vom Fleck weg gewonnen zu haben. So hältst Du die Verbindung zu einer Schule, die sich knapp zwei Jahrzehnte auf Dich verlassen konnte, auf regelmäßige Arbeitszeiten, auf verlängerte Arbeitszeiten, wenn es nötig war, etwa in Aufnahmephasen oder bei der längeren vormittäglichen Öffnungszeit, die Du trotz „Teilzeit“ ermöglicht hast. (…)

In dieser Zeit gab es einige Umstrukturierungen und das meint v.a. die Ablösung veralteter und die Einführung neuer Programme zur Datenverarbeitung. Und die ganzen Veränderungen hast Du mitgetragen und mit gestaltet. Dabei konntest Du charmant und mit Schalk im Nacken alle möglichen Glücke und Unglücke kommentieren, ohne Dich zu überheben; Du konntest aber auch kurz und deutlich Ablehnung ausdrücken, immer abgeschwächt von Deinem fast unschuldigen: „Ich mein ja bloß….“. Da wusste man dann schon, dass das, was die Oberen wieder ausgeheckt oder entschieden hatten am besten nochmals überdacht werden sollte. (…) 

Und so wird mit heute, mit Deinem Abschied wahr, was ich in den letzten Jahren immer mal wieder zu Dir sagte: „Na, wann ist es soweit? Wann kehrst Du uns den Rücken und wirst vollends Künstlerin?“ Jetzt, Magdalena, jetzt ist es soweit. Wir lassen Dich ziehen und bleiben zurück: dankbar für alles, was Du hier geleistet und was Du uns gegeben hast; was Du für uns warst und hoffentlich weiter bist – eine liebenswerte, manchmal heitere, manchmal kritische Kollegin. Na ja, das eben nicht mehr: Kollegin. Aber heiter und liebenswert und auch kritisch sollst Du gerne weiter sein. (…)